1. Die Stadt

Frank Fitsch begeht den 40.

Frank Fitsch begeht den 40.

Wenn man Frank Fitsch etwas genauer kennenlernen möchte, sollte man sich einmal eine Stunde mit ihm im Naturfreibad aufhalten und seine Wirkung auf die Leute beobachten.

(FF). Der Leiter der Mettmanner Bäderabteilung ist hier wahlweise "der Frank" oder "Herr Fitsch" und hat für jeden Besucher ein Ohr und ein nettes Wort. Und wenn sich dann doch einmal jemand etwas daneben benimmt,
etwa das Wasser in der Rutsche staut, wird er freundlich, aber bestimmt, auf sein "Vergehen" hingewiesen ("Im Fußball gibt es die gelbe Karte, die ich Dir nun gezeigt habe. Danach folgt die rote..."). Danach ist alles wieder gut. Frank Fitsch ist hier für die Besucher "der Bademeister" und sorgt dafür, dass alles in korrekten Bahnen läuft. Ob es um die Strandkörbe geht, Fragen zum Betrieb bestehen, oder ein Kind gesucht wird, Fitsch ist ein Mann der Praxis. Und ganz nebenbei feiert dieses Bild von einem Manne jetzt sein 40-jähriges Dienstjubiläum bei der Stadt Mettmann.
1978 hat Fitsch als Teenager seine Ausbildung als "Schwimmeister-Gehilfe" im Bäderbetrieb der Kreisstadt begonnen, mittlerweile ist der heute 58-Jährige Chef der ganzen Abteilung.

"Eigentlich wollte ich damals Sportlehrer werden", erinnert er sich. "Doch mein eigener Sportlehrer hat mich darauf hingewiesen, die Stadt suche jemanden für ihre Bäder. Ob das nichts für mich wäre?" War es, Fitsch bewarb sich und wurde genommen! Das Berufsbild hatte mit dem heutigen "Bademeister" allerdings wenig zu tun. "Alles war viel technischer angelegt. Wir mussten Schweißen und Schreinern lernen. Der Beruf hatte höhere technische Anforderungen", sagt Fitsch. "Von uns wurde verlangt, technische Probleme selbst zu lösen. Da wurden keine externen Handwerker gerufen." Bis 1981 absolvierte der gebürtige Düsseldorfer die Ausbildung und wurde dann fest eingestellt. 1987 machte er dann seinen Saunameister, 1990 wurde er Stellvertretender Betriebsleiter und neun Jahre später alleiniger Chef. "In den Jahrzehnten haben sich die Anforderungen stark geändert. Als ich 1978 anfing, haben wir noch selbst Schwimmunterricht für Kinder gegeben", erinnert sich Frank Fitsch. "Das Personal wurde im Laufe der Zeit eingespart und heute machen das Externe, wenn überhaupt." Fitsch sieht das kritisch, Kinder müssten schließlich schwimmen lernen.

Ob ihm der Job denn noch Spaß mache, wird er häufig gefragt, und diese Frage kann Frank Fitsch nicht so einfach mit ja oder nein beantworten. "Wenn man da erst einmal überlegen muss, gibt es einen Zwiespalt." Das "Ja" überwiege zwar, sagt er, besonders an schönen Sommertagen wie es sie in diesem Jahr so häufig gab, doch die ständige Verantwortung bei bis zu 4400 Gästen pro Tag hinterlässt auch ihre Spuren. "Wir stehen ständig unter Strom", sagt Fitsch, dem der Rekordsommer mit über 70 000 Besuchern an die Substanz gegangen ist. "In unserem bisherigen Rekordjahr 2006 hatten wir 52 656 Gäste. 2018 waren es bisher fast 20 000 mehr." Und was viele Besucher nicht wissen: Für die Mitarbeiter des Naturbades beginnt der Tag bereits um 6 Uhr, denn bis zur Öffnung um 10 Uhr muss das Wasser aufbereitet und das Becken gereinigt werden. "Wir werden häufig gefragt, warum wir erst um 10 Uhr öffnen. Der Grund ist einfach: Wir brauchen die Zeit, um die Qualität des Wassers zu gewährleisten."

Nicht umsonst hat Mettmanns Freibad einen so guten Ruf, weit über die Stadtgrenzen hinaus. "Von nichts kommt nichts", sagt Frank Fitsch und der Erfolg gibt ihm Recht. "Wir begrüßen ständig neue Gäste, die gerne wiederkommen, und natürlich lieben auch unsere Stammgäste das besondere Flair des Naturfreibads. Dafür arbeiten wir." Wenn die Gäste nach einem schönen Tag happy nach Hause gehen, sind Fitsch und sein Team zufrieden. Dass das Naturfreibad dadurch mittlerweile zum bekanntesten "Geheimtipp" des Kreises geworden ist, bringt Frank Fitsch zum Lachen.

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"Das kann man so sagen und wir versuchen natürlich trotz der vielen Besucher unsere familiäre Atmosphäre zu behalten."
Ohne Chlor bei einer frischen Wassertemperatur von 20 bis 21° (in anderen Freibädern liegen diese bei 28 bis 29°) - so lieben die Besucher schließlich ihr Naturfreibad. Und an dieser Mettmanner Erfolgsgeschichte hat Frank Fitsch einen großen Anteil! Auch wenn er das selbst natürlich niemals so sagen würde. "Ohne mein Team ginge gar nichts. Vielen Dank an alle!" Wir geben den Dank gerne zurück: Vielen Dank an unseren "Bademeister Frank"!