1. Die Stadt

Warum darf Action hier nicht einziehen?

Warum darf Action hier nicht einziehen?

Das Ladenlokal steht seit ewigen Zeiten leer. Europas größter Non-Food-Discounter würde gerne einziehen, scheitert aber bisher in seinen Bemühungen.

Die Schaufenster des leerstehenden Ladenlokals hinter Aldi und Futterhaus an der Flurstraße sind schon fast zugewachsen. Zwischen den Sträuchern lugt gerade noch ein Schild "Zu vermieten" mit einer Telefonnummer hervor. Interessenten gab es schon, in den letzten Monaten sogar einen, der in Europa die Nummer eins unter den Non-Food-Discountern ist.

Action hat zwischenzeitlich eine Filiale in Erkrath in den ehemaligen Räumlichkeiten von C&A an der Bongardstraße eröffnet. In Erkrath ist es offensichtlich einfacher über eine Bauvoranfrage eine Nutzungsänderung für einen Leerstand zu erwirken. Weit mehr als 750 Filialen betreibt das Unternehmen, das sich für den Leerstand an der Flurstraße interessiert, inzwischen in den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Deutschland, Luxemburg und Österreich. Während Action in Deutschland noch eine relativ neue Ladenkette ist, gibt es die Läden in den Niederlanden bereits seit mehr als 20 Jahren und in Belgien schon über 10 Jahre. Action ist sehr erfolgreich und expandiert auch weiterhin schnell. Das breite Sortiment besteht aus mehr als 6.000 Artikeln und aus Produktgruppen wie Haushalt, Büro und Hobby, Dekoration, Heimwerken, Garten, Körperpflege, Spielzeug und Bekleidung. Wöchentlich werden rund 150 neue Artikel präsentiert, darunter auch viele Markenartikel.

Man kann nur mutmaßen, warum Action bisher für den Standort in Mettmann keine Zusage erhalten hat. Liegt es möglicher Weise an einem veralteten Einzelhandelskonzept, das eine solche Nutzung für den Standort nicht vorsieht? Welche Gründe liegen vor?

Action interessiert sich, unseren Informationsquellen nach, auch weiterhin dafür in Mettmann zu eröffnen. Voraussetzung ist ein gut anfahrbarer Standort mit ausreichend Parkmöglichkeiten, der es erlaubt, dass Kunden auch schwerere Teile problemlos abtransportieren können. Das ist an der Flurstraße gegeben. In Deutschland betreibt Action inzwischen über 100 Filialen.

Mettmann und sein Handel, ob kleinere Einzelhändler oder Discounter, scheint indes weiterhin ein schwieriges Thema zu sein. Die mit einer Mehrheit im Rat beschlossene Netztrennung am Jubiläumsplatz könnte bewirken, dass Penny, Rewe und möglicherweise langfristig auch dm, Schüren und vielleicht weitere Einzelhändler abwandern. Mehr als siebzig Arbeitsplätze würden dann mittelfristig wegfallen, langfristig wahrscheinlich noch mehr. Fußläufige Einkaufsmöglichkeiten in Verbindung mit dem Wochenmarkt, die aufgrund der kurzen Wege vor allem für Senioren von Vorteil sind, könnten auf Dauer verloren gehen. Die Kommunikation zwischen Stadt und Händlern am Jubiläumsplatz fand weitestgehend mit der Stadtplanung statt. War die Wirtschaftsförderung ausreichend in die Umgestaltung der Innenstadt eingebunden?

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Am Rande der Stadt wird erfolgreichen Non-Food-Discountern die Ansiedlung in Mettmann erschwert. Recherchiert man im Ratsinformationssystem zu diesen Themen im Wirtschaftsförderungsausschuss, erhält man keinerlei Ergebnisse, obwohl man vermuten müsste, dass diese Themen genau hier auf der Tagesordnung stehen. Seit Jahren wird signalisiert, dass Wirtschaftsförderung in dieser Stadt 'Chefsache‘ ist. Sie ist als Stabsstelle beim Bürgermeister angesiedelt. Aber irgendwie scheint das nicht immer zu funktionieren. Weder 'im Stab‘, noch im Wirtschaftsförderungs- und Grundstücksausschuss, in dem wichtige Themen offensichtlich gar nicht erst auf der Tagesordnung landen.

(Schaufenster Mettmann/Ria Garcia)