Mettmanner Straßen sind unterschiedlich saniert

Mettmann · Die ersten Teilabschnitte der Sanierungsarbeiten am Südring (Bundesstraße 7) sind fast abgeschlossen. Nach etlichen Arbeitsstunden glänzt den Autofahrern eine komplett neue Asphaltdecke entgegen.

 Der Düsselring ist der reinste Flickenteppich, doch erst 2019 soll nach Wunsch der Verwaltung Abhilfe geschaffen werden.

Der Düsselring ist der reinste Flickenteppich, doch erst 2019 soll nach Wunsch der Verwaltung Abhilfe geschaffen werden.

Foto: tb

Viele Bürger fragen sich jedoch zu Recht, warum eine optisch einwandfreie Fahrbahn erneuert wurde, obwohl innerstädtische Straßen, wie beispielsweise der Düsselring, vor lauter Schlaglöchern kaum mehr befahrbar sind? Dr. Stephan Kopp, Abteilungsleiter Bauen und Gebäudemanagement der Stadt Mettmann, kann Licht ins Dunkel bringen: "Das lässt sich ganz einfach erklären. Die Straßen werden aus verschiedenen 'Geldtöpfen' bezahlt. Straßen.NRW obliegen Bundes- und Landesstraßen. Die neu sanierte Fahrbahn ist eine Bundesstraße. Für diese Straßen sind landesweit die meisten Gelder vorhanden. Auch Landesstraßen sind zum Teil in schlechterem Zustand, weil die Fördermittel fehlen."

Was geschieht jedoch mit den Straßen, die kreis- oder stadtangehörig sind? "Die Osttangente ist eine Kreisstraße, der Düsselring wiederum liegt in städtischer Hand. Für eben diese Straße soll im kommenden Bauausschuss am 16. November dieses Jahres eine Vorplanung mit Finanzvolumen vorgestellt werden." Die anberaumte Investition für den rund 1,4 Kilometer langen Düsselring soll laut Vorberechnung rund vier Millionen Euro beanspruchen. "Die Verwaltung schlägt vor, die Maßnahmen komplett und nicht in mehreren Abschnitten zu sanieren. Unser Vorschlag wäre, 2019 mit den Sanierungsarbeiten zu beginnen. Schlussendlich entscheidet jedoch die Politik", erklärt Kopp.

Auch andere Straßen, wie beispielsweise der obere Teil der Eidamshauser Straße (vor dem Kreisverkehr), sind in einem sehr schlechten Zustand. "Für diesen kleinen Abschnitt haben wir bereits im letzten Haushalt Mittel bereit gestellt. Leider hat sich auf die Ausschreibung kein Unternehmen gemeldet." Kopp kann sich das fehlende Interesse nur durch die momentan gute Arbeitslage der Straßenbauunternehmen erklären. "Vielleicht war die Maßnahme für die Firmen zu klein. Ich habe ein solches Szenario bisher noch nicht erlebt."

Im kommenden Frühjahr soll der Teilabschnitt nochmals ausgeschrieben werden. Einfluss auf Maßnahmen an Bundes- oder Landesstraßen haben die Stadtverwaltungen keine. "Eigentlich macht Straßen.NRW auch alles richtig. Eine Straße hält in der Regel bis zu 60 Jahren, wenn man in diesem Zeitraum rund vier Mal die Asphaltdecke erneuert. So kommen gar nicht erst Schäden auf." Bei der schlechten Haushaltslage der Städte wiederum müssen Bürger mit dem bereits eingetretenen Schäden leben. Auch der bevorstehende Winter wird den ohnehin schon beanspruchten Asphaltdecken nochmals ordentlich zusetzen. "Bis wir jedoch in die finale Sanierungsmaßnahme starten, muss leider erneut 'geflickt' werden", sagt Kopp ehrlich.

(Schaufenster Mettmann/Tanja Bamme)
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