Vier Maßnahmen aus dem Radverkehrskonzept beschlossen Gewinne und Verluste

Mettmann · Martin André, Vorsitzender des Mobilitäts-Ausschusses, versprühte Tatendrang, nachdem die Politik nun mit großer Mehrheit vier Maßnahmen aus dem Radverkehrskonzept genehmigt hatte. „Jetzt  können wir mit Volldampf in die Umsetzung des Konzepts gehen.“ Dabei fallen vor allem auf der Nordstraße Parkplätze weg. Für die Befürworter ein Gewinn, für die Kritiker ein Verlust...

 Brenzlige Situation: Ein Radfahrer fährt vor den Autos die Nordstraße hinauf. Ein Überholmanöver wäre riskant. Oben wartet in Gegenrichtung ein Müllwagen hinter parkenden Autos am Straßenrand, bis die Straße frei ist, damit er an den Fahrzeugen vorbeifahren kann.

Brenzlige Situation: Ein Radfahrer fährt vor den Autos die Nordstraße hinauf. Ein Überholmanöver wäre riskant. Oben wartet in Gegenrichtung ein Müllwagen hinter parkenden Autos am Straßenrand, bis die Straße frei ist, damit er an den Fahrzeugen vorbeifahren kann.

Foto: Kreisstadt Mettmann

Den Beschluss bezeichnet die Stadt als einen wichtigen Baustein für die politisch beschlossene Mobilitätswende. Radfahren soll attraktiver und vor allem sicherer werden. Ziel sei, den Anteil der Radfahrer am Gesamtverkehr bis zum Jahr 2025 von derzeit rund drei auf 15 Prozent und bis 2030 auf 20 Prozent zu erhöhen.

Die Nordstraße habe demnach  nicht nur für die Stadt, sondern für die Region eine große Bedeutung als überörtliche Verbindung für den Radverkehr. Entsprechend werde sie sie nun ausgebaut. Auf der Straße soll bergauf ein Fahrradstreifen auf der Fahrbahn markiert werden. Bergab wird zwischen Berliner- und Lutterbecker Straße ein absolutes Halteverbot eingerichtet. Autos dürfen dann nicht mehr am Straßenrand parken. Auf der Straßenseite bergab wird es keinen Fahrradstreifen geben, Radler fahren auf der Straße, dürfen dann aber nicht mehr von Autos überholt werden. Auf der Fahrbahn sind große Fahrradpiktogramme vorgesehen.

Die Kritik, dass für die Anwohner, die auf der Nordstraße ihre Autos am Straßenrand parken, keine alternativen Stellplätze angeboten werden könnten und deshalb Frust und Ärger vorprogrammiert seien, teilte die Mehrheit im Ausschuss nicht. Bei der Verteilung des öffentlichen Straßenraums müsse immer irgendjemandem etwas weggenommen werden, hieß es dazu. Immerhin: Die Verwaltung wurde beauftragt zu prüfen, ob nicht zumindest der untere Bereich der Nordstraße (Hausnummer 1-34) mit ins Parkraumbewirtschaftungskonzept für die Innenstadt aufgenommen werden kann.

Und: Nachdem der Kreis Mettmann als Fachaufsicht bislang nur für ein Teilstück der Nordstraße Tempo 30 erlaubt hatte, hat die Behörde auf Antrag der Stadt die Situation noch einmal überprüft und nun doch grünes Licht für Tempo 30 auf der gesamten Nordstraße gegeben.

Weitere Maßnahmen aus dem Radverkehrskonzept, die beschlossen wurden:

 - Moselstraße: Freigabe der Einbahnstraße in Gegenrichtung

 - Laubacher Straße (zwischen Neanderstraße und KHG): Freigabe der Einbahnstraße in Gegenrichtung

 - Gruitener Straße / Ecke Blumenstraße: Anordnung einer Fahrradstraße durch Verkehrszeichen und Piktogrammen auf der Fahrbahn.

Auch für diese Maßnahmen würden auf den Straßen wenige Parkplätze wegfallen, um die Sicherheit von Radfahrern an unübersichtlichen Stellen wie Kurven zu verbessern.

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