Mettmann ist neuer Standort Ein Trainingscampus für die Energiewelt

Mettmann · Wer künftig auf dem Weg stadtauswärts Richtung Osttangente Drohnen fliegen sieht, befindet sich möglicher Weise ganz nah am neuen Westnetz-Trainingscampus, denn hier trainiert man für den digitalen Wandel in der Energiebranche.

 Westnetz-Geschäftsführer Dr. Thomas Küppers präsentiert mit Thomas Walkiewicz und einem weiteren Mitarbeiter eine der Drohnen, die auf dem Campus zum Einsatz kommen.

Westnetz-Geschäftsführer Dr. Thomas Küppers präsentiert mit Thomas Walkiewicz und einem weiteren Mitarbeiter eine der Drohnen, die auf dem Campus zum Einsatz kommen.

Foto: Schaufenster Mettmann/Ria Garcia

Am 22. Oktober hat Westnetz den Campus an der Umspannanlage in Mettmann feierlich eingeweiht. „Ein Trainingscampus für die Energiewelt von morgen, entwickelt von Fachleuten für Fachleute“, erklärt Westnetzgeschäftsführer Dr. Stefan Küppers den Gästen, unter denen auch Bürgermeister Thomas Dinkelmann war. „Gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft finden wir hier Antworten auf bekannte und neue Fragen zur zukünftigen Energieversorgung“, setzt er fort.

„Zur Eröffnung des Campus war auch Harald Heß zu Besuch. Der Diplom-Informatiker ist in der am 1. Oktober neu gegründeten Innogy Westenergie GmbH für den Bereich Technik verantwortlich. Mit einem kleinen Rückblick erinnert er an den Wandel, der mit und in der IT seit 1981 stattgefunden hat und weiter stattfindet.“

Was früher die alte Schaltanlage des Umspannwerks war, wurde zu einem modernen Trainingszentrum umgebaut. An der altmodisch klingenden Adresse Am schwarzen Pferd beginnt gerade die Zukunft der Aus- und Weiterbildung in der Energiebranche. Dazu gehören Augmented und Virtual Reality genauso, wie Drohnenflüge, die automatisiert Freileitungen inspizieren und mit künstlicher Intelligenz mittels Bildverarbeitung Fehler erkennen können.

Zum Trainingszentrum gehört auch ein Schaltpark mit verschiedenen Anlagentypen unterschiedlicher Hersteller. Hier können Netzmonteure an Anlagen mit Spannungen bis zu 10.000 Volt auf künftige Schalthandlungen vorbereitet, weitergebildet und mit neuen Techniken vertraut gemacht werden. Trainiert wird am Campus auch das Internet of Things (Internet der Dinge), denn künftig werden technische Anlagen immer mehr Sensoren enthalten, die Daten übermitteln, mit deren Hilfe Auffälligkeiten schneller erkannt werden, sodass frühzeitig eingegriffen werden kann.

Aber der Campus ist nicht einfach nur ein Aus- und Weiterbildungsstandort, um Mitarbeiter fit für die Digitalisierung zu machen, die mit der zunehmenden Automatisierung und Dezentralisierung des Stromnetzes einhergeht, hier werden auch neue Technologien getestet. Wie etwa die „elektronische Nase“, ein Sensor, der einmal in einer Schaltanlage oder Ortsnetzstation eingebaut, beginnende Kabelbrände oder Kabelfehler frühzeitig „erschnüffelt“ und meldet, bevor es zu einer Versorgungsunterbrechung kommt. „Die Idee solcher Pilotprojekte ist, neue Technologien schnell in realer Umgebung zu testen, bevor sie großflächig ins Stromnetz eingebaut werden“, erläutert Stefan Kreutz, Leiter Technologie im Bereich Digitalisierung, Innovation und Technologie.

Über den Trainingscampus in Mettmann dürfen sich künftig auch Auszubildende freuen, denn sie sollen im Rahmen ihrer Ausbildung hier Trainingseinheiten erhalten. Auch Schülern soll das Schnuppern ermöglicht werden, damit sie eine Vorstellung von Berufen in der Energiebranche bekommen, die ihr verstaubtes Image längst hinter sich gelassen hat und die Jugend mit modernen Technologien lockt.

(RG)
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