In dieser Woche krabbelte die Quecksilbersäule in ungeahnte Höhen, die Menschen ächzten unter der sengenden Hitze und barmten nach Abkühlung. Eisverkäufer freuen sich über Hochkonjunktur und im Naturbad tummelten sich Klein und Groß, um im kühlen Nass etwas Erleichterung zu finden. Phasen mit extremen Wetterlagen, sagen Experten, werden künftig zunehmen, der Klimawandel lässt grüßen. Die Folgen sind mitunter gravierend: Bereits jetzt führt Hitze in Deutschland zu mehreren Tausend vorzeitigen Todesfällen pro Jahr.
Daher ist es erforderlich, dass sich der Kreis Mettmann und seine kreisangehörigen Städte konsequent auf Hitzeereignisse vorbereiten. Das oberste Ziel der Hitzepräventionsmaßnahmen ist dabei der Schutz besonders gefährdeter Gruppen, zu denen Ältere, Kinder, Schwangere, Vorerkrankte, Pflegebedürftige, Alleinlebende, Menschen mit Behinderungen und Obdachlose gehören. Seit Frühjahr 2024 befassen sich die Stabsstelle Klimaschutz des Kreises Mettmann, das Kreisgesundheitsamt und die kreisangehörigen Städte intensiv mit der Hitzeaktionsplanung.
Zum Sommer 2025 wurden verschiedene Maßnahmen geplant und vorbereitet. Dreh- und Angelpunkt der Strategie zur „Risiko- und Informationskommunikation“ an die Bevölkerung und an Hilfesysteme ist dabei die Internetseite, die unter www.hitze.me erreichbar ist. Die hier bereitgestellten Infos und Materialien wurden aktualisiert oder ganz neu erarbeitet.
Zudem wurden auch ein eigener Hitzeschutz-Flyer sowie ein Poster mit Hitzetipps entwickelt, die ebenfalls unter www.hitze.me abrufbar sind. Außerdem wurden die insgesamt knapp 400 Arztpraxen, ambulanten Operationszentren sowie das Entlassmanagement der Krankenhäuser im Kreisgebiet mit Flyern und Postern in gedruckter Form ausgestattet, verbunden mit der Bitte, diese an vulnerable Patientinnen und Patienten weiterzuleiten. Darüber hinaus wurde eine „Kühle Orte“-Karte für den Kreis Mettmann freigeschaltet. Auf der Website www.kühle-orte.de/kreis-mettmann hat der Kreis erste Vorschläge in den Kategorien „Grüne Orte“ (vegetationsreich – wie Parkanlagen und Wäldern), „Graue Orte“ (verschattet – wie Kirchen und Museen) sowie „Blaue Orte“ (Direkter Zugang zu Wasser – wie Schwimmbädern, Seen und Brunnen) zusammengetragen.
Bürgerinnen und Bürger im Kreis Mettmann sind aufgerufen, diese Vorschläge zu prüfen, zu kommentieren oder selbst weitere kühle Orte zu ergänzen. Hierfür wird bis Herbst 2025 Zeit sein. Anschließend werden die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses zusammengetragen, damit im Sommer 2026 eine (vorerst) finale „Kühle Orte“-Karte des Kreises und seiner Städte vorliegt.