Ausgezeichnet EVK Mettmann erhält Zertifikat „Diabeteszentrum DDG“

Kreis · Jährlich erkranken in Deutschland circa 450.000 Erwachsene an Diabetes, die Dunkelziffer ist in dieser Zahl nicht berücksichtigt. Die Blutzucker-Erkrankung kann bereits in frühen Jahren auftreten und genetisch veranlagt sein, der Typ 2-Diabetes bildet sich meist im mittleren Alter aus – häufigste Ursache: eine ungesunde Lebensführung. Beide Diabetes-Typen müssen medizinisch betreut werden, denn ein Diabetes kann unbehandelt lebensbedrohlich sein.

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Das Evangelische Krankenhaus Mettmann hat kürzlich die Auszeichnung „Diabeteszentrum“ der Deutschen Diabetesgesellschaft (DDG) erhalten. Das offizielle Qualitätssiegel bestätigt damit, dass das Krankenhaus die Qualitätsanforderungen für die Versorgung von Patienten mit Typ 1 und Typ 2-Diabetes vollumfänglich erfüllt.

„Neu ist, dass das Zertifikat sich nun auf beide Diabetestypen bezieht“, erklärt Prof. Dr. med. Christian Berg, der als Chefarzt der Inneren Medizin das Diabeteszentrum leitet. Jeder fünfte Patient im Krankenhaus hat einen erhöhten Blutzuckerspiegel, aber nicht jeder weiß davon. „Wir führen bei allen stationären Patienten ein Screening durch und tatsächlich detektieren wir monatlich 15 bis 20 Patienten mit einem Diabetes, die von der Erkrankung bis dato nichts wussten“, erklärt Prof. Berg weiter.

Im EVK Mettmann sind diese – unabhängig davon ob der Diabetes als Haupt- oder Nebendiagnose behandelt wird – bestens aufgehoben. Ein Team aus Diabetologen, einer Diabetesberaterin, einer Diabetesassistentin, mehreren Wundmanagern und geschulten Pflegefachkräften versorgt die Patienten bedarfsgerecht – und schulen diese zudem im richtigen und selbstständigen Umgang mit der chronischen Erkrankung.

„Das Ziel ist, insbesondere für Patienten die mit einer Diabetes-Entgleisung zu uns kommen oder an Folgeerkrankungen durch den Diabetes leiden, dass diese Patienten die Erkrankung zu Hause wieder selbst managen können“, erklärt Diabetesberaterin Steffi Bauer. Sie schult die Patienten gemeinsam mit dem Team rund um das Thema Diabetes, die richtige Versorgung, das individuell passende Equipment und natürlich auch in Sachen richtiger Ernährung.

Die chronische Krankheit, dessen Typ 2 häufig auch als „Alterszucker“ verharmlost wird, kann schwerwiegende Folgen haben. Gefäßkrankheiten, Wundheilungsstörung, Herz- und Nierenerkrankungen zählen ebenso dazu, wie auch die erhöhten Risiken eines Schlaganfalls, Herzinfarktes oder der Amputation von Gliedmaßen.

„Wir können den Diabetes Typ1 und Typ2 heute sehr gut behandeln. Je früher er entdeckt wird, desto besser können wir den Blutzuckerspiegel regulieren“, erklärt Prof. Berg. Aber eines ist auch klar: „Ohne die Mitarbeit der Patienten geht es nicht. Wer seinen Lebensstil nicht ändert und sich nicht bewusst mit der Krankheit auseinandersetzt, der büßt irgendwann aufgrund zunehmender Begleiterkrankungen an Lebensqualität ein“, so der Chefarzt.