Fast täglich gibt es in der Verwaltung des städtischen Baubetriebshofs und im Rathaus Beschwerden von aufgebrachten Bürgerinnen und Bürgern, die sauer sind, weil ihr Verpackungsmüll nicht abgeholt wird. Dies berichtet die Stadt in einer Pressemitteilung zu dem Thema. Die Behälter quillen über und niemand weiß, wohin mit dem ganzen Verpackungsmüll. „Seit Monaten bekommen unsere Kolleginnen und Kollegen des Baubetriebshofs und der Verwaltung die Wut der Bürgerinnen und Bürger zu spüren, wenn ihre Gelben Tonnen trotz massiver Beschwerden nicht geleert werden“, sagt Bürgermeisterin Sandra Pietschmann.
Aber auch, weil sie beim zuständigen Unternehmen niemanden erreichen und keine Antworten auf ihre E-Mails bekommen. Dann, so die Verwaltung, melden sie sich in ihrer Verzweiflung bei der Stadt und fordern eine Lösung des Problems. Die Stadt gibt an, sie habe in Protestschreiben, Krisensitzungen, unzähligen Telefonaten und E-Mails das Unternehmen RMG Rohstoffmanagement GmbH, das für die Leerung der Gelben Tonnen zuständig ist, aufgefordert, endlich eine reibungslose und zuverlässige Entsorgung des Verpackungsmülls sicherzustellen – leider nur mit mäßigem Erfolg.
Daraufhin hätten Bürgermeisterin Sandra Pietschmann und Angelika Dünnwald, die Leiterin des Baubetriebshofs, zwei RMG-Mitarbeiter, die das Unternehmen vor Ort vertreten, zum Gespräch ins Rathaus gebeten. Die Mitarbeiter hätte versichert, dass ihr Unternehmen intensiv bemüht sei, die Abfuhr des Verpackungsmüll zu verbessern.
Es sollten zusätzliche Fahrzeuge eingesetzt und Straßen, die bei der Erstellung des Tourenplanes vergessen wurden, in die Routenplanung aufgenommen werden. Sollten Tonnen anders als im Abfallkalender angegeben, nicht geleert werden, würde dies innerhalb von 48 Stunden nachgeholt, so die RMG-Mitarbeiter. Das Unternehmen habe auch Kontaktdaten eines Mitarbeiters vor Ort herausgegeben, an den sich Bürgerinnen und Bürger direkt wenden können, wenn Gelben Tonnen nicht geleert werden.
Massive Kritik an dem Entsorger gibt es laut städtischer Pressemitteilung nicht nur in Mettmann, sondern auch in anderen Städten des Kreises Mettmann, in denen RMG für die Gelben Tonnen zuständig ist. Deshalb hätten sich mehrere Städte, darunter auch Mettmann, im Juni an das Umweltbundesamt gewandt. In einem Schreiben an die Aufsichtsbehörde heißt es: „Aufgrund unzureichender Entsorgungsqualität, die zu Unmut unter den Bürgerinnen und Bürger und für erhöhtes Telefonaufkommen in den Rathäusern im Kreisgebiet sorgt, gab es mit dem Entsorgungsunternehmen mehrere Krisengespräche, die aber bis heute nicht zum gewünschten Erfolg führten“.
Durch die anhaltenden Beschwerden wegen nicht erfolgter Leerungen, Nichterreichbarkeit der Hotline des Entsorgers und fehlender Rückmeldungen auf schriftliche Reklamationen würden für die Mitarbeitenden der Abfallberatung in den Städten und in anderen städtischen Fachabteilungen erhebliche Mehrbelastungen entstehen. „Die Städte im Kreis Mettmann müssen aus dieser Situation heraus Leistungen erbringen, für die sie auf Grundlage des Verpackungsgesetzes weder zuständig sind, noch finanziell entschädigt werden“, heißt es in dem Schreiben an das Umweltbundesamtes weiter. Werden Gelbe Tonnen nicht geleert, würden dafür die Städte verantwortlich gemacht, nicht aber die Dualen Systeme, die für den Verpackungsmüll zuständig sind. Für das Sammelsystem der Gelben Tonne sind die Städte nicht zuständig. Vertragspartner von RMG sind die Dualen Systeme, die die Leistung kreisweit ausgeschrieben und beauftragt haben. Die Finanzierung des Systems erfolgt auch ausschließlich durch die Dualen Systeme. Mettmann weist lediglich die Abfuhrtermine der Gelben Tonne als Service für die Bürgerinnen und Bürger im städtischen Abfallkalender aus.
„Die Städte im Kreis Mettmann erfahren mit der aktuellen Organisationsform der Entsorgung von Verpackungsabfällen über die Gelben Tonnen oder Gelben Säcke mehr Probleme als Nutzen und bedauern es sehr, dass der Gesetzgeber die Entsorgung aus der öffentlichen Hand herausgenommen hat“, heiß es abschließend in dem Schreiben der neun Städte an das Umweltbundesamt. Die Städte fordern die Behörde auf, sie zu unterstützen, damit endlich eine zuverlässige Entsorgung des Verpackungsmülls im Kreis Mettmann erfolgt.
Laut Stadt hat sich auch die RMG am 22. Juli erneut zu den Problemen geäußert und mitgeteilt: „Durch massive technische Probleme, hauptsächlich bei einem unserer kleinen LKW, kommt es gerade zu einem erhöhten Maß an Reklamationen. Um diese wieder auf ein normales Niveau zu bringen, werden wir ab Morgen (23. Juli) den kleinen LKW in zwei Schichten mit zwei Besatzungen fahren lassen.
Kontakt zur RMG
Zusätzlich zu den Kontaktdaten der RMG, Telefon: 0800 / 400 600 5, Gelbe-Tonne.Mettmann@rmg-gmbh.de, www.rmggmbh.de) ist das Unternehmen auch über die E-Mail-Adresse von Michael Brand, Michael.Brandt@rmg-gmbh.de vor Ort erreichbar.