Ziel ist die „seniorengerechte Oberstadt“ Ein Mehrgenerationenhaus für die Oberstadt

Mettmann · Die Quartiersanalyse der Mettmanner Oberstadt zeigt: Die Oberstadt muss seniorengerechter werden.

 Oberstädter wünschen sich ein kleines Mehrgenerationenhaus.

Oberstädter wünschen sich ein kleines Mehrgenerationenhaus.

Foto: Schaufenster Mettmann/Ria Garcia

Die Jute Stuw und das Haus Elisabeth sind für die älter werdenden Oberstädter eine zentrale Anlaufstelle. Es ist also nur konsequent, dass man sich im Haus Elisabeth auch über die Quartiersentwicklung Gedanken gemacht hat. Mit Hilfe des Instituts InWis wurden eine Quartiers- und Sozialraumanalyse durchgeführt, ein Workshop mit Anwohnern durchgeführt und bei einem Quartiersspaziergang Schwachstellen und Potentiale erfasst.

Gemeinsam mit den Oberstädtern wurden Wünsche aufgenommen, aber auch festgehalten, was sich in den letzten Jahren positiv verändert hat, wie etwa die Eröffnung der Kulturvilla. Die Oberstädter lieben „ihr Revier“ im historischen Kern Mettmanns mit seinem kulturellen Angebot und möchten dort auch alt werden können.

„Wir haben uns gefragt, wo wir sind, wo wir arbeiten und was um uns herum ist“, erklärte Stefan Wigge, Leiter des Haus Elisabeth, bevor die Ergebnisse der Analysen präsentiert wurden. Die statistischen Daten weisen darauf hin, dass sich in den kommenden Jahren in der Oberstadt eine deutliche Verschiebung des Altersdurchschnitts hin zu mehr Senioren vollziehen wird. Es wundert daher wenig, dass die Oberstädter sich wünschen ihr Viertel solle seniorengerechter werden. Aber die aktiven Alten von heute wünschen sich auch mehr Begegnung zwischen Jung und Alt, gemeinsam Schach spielen oder einfach einmal fragen können, wie das neue Handy funktioniert und dafür könnten sie sich ein Mehrgenerationenhaus in der Oberstadt vorstellen, für das man ja möglicher Weise Leerstände nutzen könnte.

Viele der geäußerten Wünsche sind nicht neu, wie eine öffentliche Toilette oder eine Laufspur im unebenen Oberstadt-Pflaster, die es erlaubt auch mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen halbwegs ruckelfrei durch die Oberstadt zu kommen. Auch die fehlende Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr, die das Leben für weniger mobile Senioren in der Oberstadt deutlich erschwert, war ein Thema. Deshalb ist das Interesse an einer Bürgerbuslinie in der Oberstadt auch sehr groß. Beim Thema Verkehr gab es aber auch andere Kritikpunkte, wie die Querung der Düsseldorfer Straße, die in Höhe des Hauses Elisabeth und in Höhe der Eichstraße für Kinder und Senioren oft zum gefährlichen Abenteuer wird, weil parkende PKW die Sicht versperren, Querungshilfen oder abgesenkte Bordsteine fehlen. „Die Bedürfnisse der älteren Menschen wurden jahrelang vernachlässig“, fasste InWis Mitarbeiterin Nora-Jean Harenbrock die Ergebnisse bei der Präsentation im Haus Elisabeth zusammen.

Für Stefan Wigge gibt es in der vorliegenden Analyse viele Ansatzpunkte, um gemeinsam mit anderen Akteuren, wie zum Beispiel der Oberstadt Initiative, das Quartier weiterzuentwickeln. „Um diesen Prozess gemeinsam mit Ihnen voranzutreiben, werden wir Fördermittel beantragen“, kündigte Wigge zum Abschluss der Präsentation an.

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