Neun Ehemalige des Abi-Jahrgangs 1966 zu Besuch im KHG

Mettmann · "Wir wollten nie ein Klassentreffen machen und jetzt ist es schon das vierte", erzählen die ehemaligen Schüler der Oberprima IL des Konrad-Heeresbach-Gymnasiums gutgelaunt.

 Schulleiter Rudolf Kirchner und sein Stellvertreter Horst Knoblich (rechts im Hintergrund) mit neun Absolventen des Jahrgangs 1966.

Schulleiter Rudolf Kirchner und sein Stellvertreter Horst Knoblich (rechts im Hintergrund) mit neun Absolventen des Jahrgangs 1966.

Foto: RG

Sie haben noch den Umzug aus dem ehemaligen Kreiswehrersatzamt in den Neubau des Konrad-Heresbach-Gymnasiums erlebt. Das war 1961 und ihre Tische und Stühle trugen sie damals selbst in die neuen Klassenräume. Auch vor 55 Jahren kannte Mettmann schon Pannen im Bau, kann Hans-Ulrich Birkenkampf berichten: "Im flammneuen Physik- und Chemiesaal fehlte Wasser. Man hatte vergessen den Anschluss von der Straße ins Gebäude zu legen."

Zur Leitungsverlegung wurde von der Straße zum Haus der Boden wieder aufgerissen. Als alles fertig war, fiel auf, dass kein Gas vorhanden war und die Bunsenbrenner nicht genutzt werden konnten. Wieder wurde der Boden aufgerissen, weil auch die Gasleitung nicht bis zum Haus verlegt war. "Nachdem dann alles wieder asphaltiert war, stellte man fest, dass der Bodenbelag nun unzulässig hoch war und musste diesen abfräsen", sagt Birkenkamp lachend und erinnert sich das Ereignis.

Die Oberprima war 1966 dreizügig. In der OIL, deren Ehemalige sich vergangene Woche Dienstag zum 50-Jährigen im KHG trafen, waren 18 Schülerinnen und Schüler. "Wir Mädchen waren damals klar in der Unterzahl, wir waren nur vier in unserer Klasse", berichtet Bärbel Peter, die heute in Erkrath wohnt. Genau die Hälfte der Ehemaligen ist zum Treffen erschienen, sieben Herren und zwei Damen.

Revolutionär waren sie nicht. Die 68er Bewegung kam erst nach ihnen. Diszipliniert seien sie gewesen und die Lehrer autoritärer als heute. Auf die Frage, ob und welche Streiche damals gespielt wurden, erinnert sich Axel Schnuch daran, dass sie einmal mit den Fahrrädern auf dem Dach waren und der damalige Stadtdirektor sie von seinem Fenster aus gesehen hatte. "Da hat sich dann die Polizei zu uns auf's Dach gesellt", berichtet er.

Zum Abitur trug man 1966 noch einen schwarzen Anzug, die Damen ein schwarzes Kleid. Geprüft wurde in 11 Fächern und welches Fach geprüft wurde, wusste man vorher nicht. Manchmal rettete "die Stille Post auf dem Gang" dem einen oder anderen die Abiturnote und die sah in der Regel anders aus als heute. Eine Zwei war noch die Ausnahme. Viele waren froh mit ausreichend bestanden zu haben.

Die Abiturienten sollten damals auch angeben, welchen Beruf sie ergreifen. "Evangelischer Theologe oder Bauingenieur", gab Axel Schnuch an. Heute ist er Prof. Dr. der Medizin in Göttingen. Joachim Kemmann erinnert sich: "Bei mir kam ein Ruf aus der Menge: Bauer! Heute bin ich Anwalt."

Von den Anwesenden wohnen heute nur noch zwei in Mettmann, zu denen auch Hans-Ulrich Birkenkamp gehört, dessen Haus seinen ehemaligen Mitschülern als Treffpunkt diente. Dass sie sich wochentags trafen war dem Wunsch geschuldet, die ehemalige Schule zu besuchen. Ein Abendessen im Mettmanner Hof und ein Film aus der Schulzeit, den Michael Schimmelfeder vorbereitet hatte, waren der gelungene Abschluss des Treffens zum 50jährigen.

(Schaufenster Mettmann/Ria Garcia)
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