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Kino Mettmann Weltspiel Open Air

Nach dem Wechsel in der Leitung des Weltspiegel Kinos Mettmann : Open-Air-Kino im Sommer geplant

Im Dezember letzten Jahres hat Julian Rüttgers die Leitung des Weltspiegel Kinos in Mettmann von seinem Vater Thomas übernommen. Seitdem hat der 25-Jährige schon einiges bewegt und auch für den weiteren Verlauf des Jahres noch viel vor.

Wer sich mit ihm unterhält, merkt schnell: Der Mann liebt, was er tut. Mitten in der Pandemie, im letzten Dezember, hat Julian Rüttgers die Leitung des Weltspiegel Kinos von seinem Vater Thomas Rüttgers übernommen. Viel Verantwortung für einen 25-Jährigen, aber einschüchtern lässt er sich davon keineswegs. „Man wächst an Herausforderungen“, sagt er und: „Ich kenne den Betrieb ja schon lange und auch die Mitarbeiter. Wir sind bislang gut durch die Krise gekommen, haben passende Lösungen gefunden für die Probleme, die sich uns gestellt haben.“ Voller Tatendrang und mit vielen frischen Ideen machte sich Julian Rüttgers an die Arbeit, jetzt liegen die ersten Ergebnisse und konkreten Pläne vor.

Eine besonders erfreuliche Nachricht für Mettmann gleich vorneweg: Aller Voraussicht nach gibt es in diesem Sommer wieder ein Open Air Kino Am Markt neben der Kirche St. Lambertus. Die Stadt Mettmann, erzählt Julian Rüttgers, sei auf ihn zugekommen, um die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit für ein solches Event auszuloten. „Natürlich möchen wir das gerne untertützen. Wir haben die technischen Möglichkeiten dazu, können das mit normaler Projektionstechnik oder mit einer LED-Leinwand umsetzen.“ Letzeres hätte den Vorteil, dass Vorführungen auch bei Tageslicht stattfinden könnten.

Derzeit laufen noch die Gespräche mit der Stadt Mettmann, die als Veranstalter fungieren würde. Julian Rüttgers ist optimistisch, dass man sich einig wird und das Open Air Kino dann wahrscheinlich im August an einem oder vielleicht sogar mehreren Tagen stattfinden kann. „Für Mettmann“, sagt er, „wäre das eine tolle Sache und auch ein wichtiges Signal, dass sich wieder etwas bewegt nach der Pandemie. Die Oberstadt bietet einfach eine einmalige Atmosphäre für ein solches Ereignis.“

Ein Mangel an Interesse bei den Filmfans steht nicht zu befürchten, denn die strömen schon jetzt wieder verstärkt ins Kino. Im April verzeichnete das Weltspiegel 5258 Besucher, ein Wert, der über dem Niveau des Jahres 2019 liegt, als von Corona noch nicht die Rede war. Allein 2000 Menschen wollten „Fantastische Tierwesen“ sehen, weitere zugkräftige Filme werden folgen, darunter „Top Gun“, „Elvis“, „Jurassic World“, „Minions“ und „Avatar“. „Man merkt, dass die Leute Bock auf Kino haben“, sagt Julian Rüttgers, „es ist eine Art Kino-Renaissance, die wir erleben.“ Dazu passt auch das, was Vater Thomas Rüttgers von der Kinomesse in Las Vegas mit nach Hause gebracht hat, nämlich das Bekenntnis wichtiger Filmverleiher zur Priorität des Kinos vor dem Streaming, sprich: Filme laufen zunächst einige Zeit auf der großen Leinwand, bevor Streamingdienste sie anbieten dürfen. „Ein starkes Zeichen“, findet Julian Rüttgers, „gerade in Zeiten von Corona.“

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Zeiten übrigens, die das Weltspiegel Kino erneut genutzt hat, um in die Zukunft zu investieren und technisch nachzurüsten. Zusätzlich zur neuen Laserprojektion wurden nun sogenannte kleine „Shaker“ hinter der Leinwand installiert. Sie versetzen die Leinwand in leichte Schwingung und sorgen auf die Art für eine noch höhere Bildqualität. „Das macht einen deutlich sichtbaren Unterschied“, verspricht Julian Rüttgers.

Alles auf dem neuesten Stand – dieses Credo gilt nicht nur für die Technik, sondern auch für das Team, das sich ständig weiterbildet: Zur Absolvierung des „Kino-Abiturs“ gehören beispielsweise die Themen „Brandschutz“ und „FSK“. Darüber hinaus möchte Julian Rüttgers junge Leute für die Arbeit im KIno begeistern, indem er ihnen die Möglichkeit gibt, in den Betrieb hinein zu schnuppern, etwa in Form eines Praktikums.

Sein Wunsch ist es, in absehbarer Zeit selbst auszubilden; Filmtheater-Kaufmann wäre eine naheliegende Möglichkeit, auch ein duales Studium denkbar. Guten Nachwuchs kann man schließlich immer gebrauchen, zumal Familie Rüttgers schon am nächsten Coup arbeitet: Die Betreiberinnen des Kinos in Ratingen, Margarete Papenhoff und Gabriele Rosslenbroich, ziehen sich zurück und Julian Rüttgers hat seinen Hut in den Ring geworfen. „Es gab Gespräche“, sagt er, „für Frau Papenhoff und Frau Rosslenbroich wäre es eine Wunschkonstellation, wenn wir übernehmen würden. Der Ball liegt nun bei der Stadt Ratingen.“ Der Rat müsse noch seine Zustimmung erteilen.

Eine schnelle Entscheidung wäre ganz im Sinne von Julian Rüttgers: „Wir wollen noch in diesem Jahr mit den Umbauarbeiten starten, damit diese nicht mit der Umsetzung des neuen Kinos in Monheim kollidieren.“ Richtig, da war ja auch noch etwas. Und wer weiß, was noch kommt? Julian Rüttgers: „Der Kopf ist voller Ideen. Schauen wir mal, was uns Spannendes erwartet. Langweilig wird es bei uns garantiert nicht.“

Vom 30. Mai bis zum 15. Juni laufen die Schulkinowochen. Auch das Weltspiegel Kino beteiligt sich. Anmeldungen unter www.schulkinowochen.nrw.de