Caritas Rundgang entlang der „Stolpersteine“
Mettmann · Zu einem geführten Spaziergang entlang der Mettmanner „Stolpersteine“, den Gedenksteinen für hiesige Opfer des Nationalsozialismus, lädt die Caritas Mettmann am Montag, 16. Mai ein. Treffpunkt ist um 18 Uhr an der Johannes-Flintrop-Straße 19. Der Rundgang endet gegen 20 Uhr.
Im Mettmanner Stadtgebiet sind inzwischen 22 „Stolpersteine“ des Künstlers Gunter Demnig zu finden. Sie liegen an den Orten, wo Menschen lebten, die als Juden, als politische Gegner, offen kritische Geister oder aus Glaubensgründen von den Nationalsozialisten verfolgt, in Gefängnisse und Konzentrationslager verschleppt und zumeist getötet wurden. Nur wenige dieser Menschen überlebten.
Die Stolpersteine mit ihren knappen Daten zu Geburt, Verschleppung und Sterben der jeweiligen Person lassen Fragen nach deren Leben offen: Wer waren die Menschen, an deren Schicksale die goldglänzenden Steine erinnern? Stadtarchivarin und Historikerin Marie Luise Carl erläutert während des Rundgangs durch Mettmann die Lebens- und Leidensgeschichten eben dieser Menschen.
Initiiert und recherchiert wurden die hiesigen Stolpersteine vom Mettmanner Bündnis für Toleranz und Zivilcourage, bei dem die Caritas Mitglied ist, in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv.
Bei den „Stolpersteinen“ handelt es sich um ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, das im Jahr 1992 begonnen hat. Mit im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.
Stolpersteine sind in Deutschland sowie in 26 weiteren europäischen Ländern zu finden. Sie gelten als das größte dezentrale Mahnmal der Welt. In Mettmann hat Demnig zuletzt am 25. Februar vier „Stolpersteine“ verlegt, die vor dem Haus Oberstraße 14 zu sehen sind. Die Teilnahme an dem Rundgang ist kostenfrei.