Stadtgespräch FDP fordert Schließung der Stadthalle

Mettmann · Die Diskussion um die Zukunft der Stadthalle nimmt erneut Fahrt auf. Eine endgültige Schließung steht im Raum.

 Andrea Metz, Fraktionsvorsitzende der FDP.

Andrea Metz, Fraktionsvorsitzende der FDP.

Foto: René Sterz

Die Stadt muss sparen und Politik und Verwaltung machen sich so ihre Gedanken, an welchen Stellen die Kosten gesenkt werden könnten. Da liegt es nahe, einmal mehr die Stadthalle unter die Lupe zu nehmen. So spricht sich beispielsweise die FDP klar für eine Schließung aus und das so bald als möglich. Der Schritt sei nun dringender denn je, heißt es in einer Pressemitteilung der Fraktionsvorsitzenden Andrea Metz und ihres Stellvertreters Klaus Müller.

Allein für die Stadthalle sei im Haushaltsentwurf ein Fehlbetrag von rund 459.000 Euro eingestellt worden. Nun müsse endlich Schluss mit der Verzögerung sein und es solle eine klare Entscheidung getroffen werden. Zur nächsten Sitzung des Ausschusses für Sport, Kultur und Ehrenamt stellt die FDP-Fraktion deshalb den Antrag, die Stadthalle zum 30. Juni diese Jahres zu schließen.

Die Verwaltung wird in dem Antrag beauftragt zu prüfen, welche alternativen räumlichen Möglichkeiten für die Durchführung traditioneller Veranstaltungen, wie  Karnevalsparty oder Schützenfest in Mettmann zur Verfügung stehen. Vorstellbar seien die Aulen der Gymnasien. Andrea Metz betont: „Es ist uns wichtig, dass auch weiterhin Veranstaltungen direkt in Mettmann ausgerichtet werden können. Es gibt eine Vielzahl an größeren und kleineren Veranstaltungsorten, die gut nutzbar sind.“ In der Vergangenheit seien große Veranstaltungen mit voll gebuchtem Saal der Stadthalle auch zu selten gewesen. Es fehle die Wirtschaftlichkeit.

Die FDP-Fraktion will sich gleichzeitig weiterhin für die Bibliothek stark machen, jedoch unter veränderten Vorzeichen. Im ersten Schritt solle der Bestand an Print-Medien anhand der tatsächlichen Ausleihzahlen verringert werden.Das aktuelle Leseverhalten zeige, dass immer stärker E-Books gewünscht und gekauft werden. Hier könne auch für die Bibliothek ein stärkerer Fokus liegen und so der Platzbedarf optimiert werden. Die Verwaltung solle unverzüglich alternative Unterbringungsmöglichkeiten für die Bibliothek prüfen. „Es ist uns wichtig, dass der Freundeskreis der Bibliothek in die Planungen der Verwaltung einbezogen wird“, sagt Klaus Müller, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und haushaltspolitischer Sprecher.

Linke will Werkstattverfahren

Auch die Linke will sich zeitnah mit der Zukunft der Stadthalle befassen. Die Fraktion beantragt für den Ausschuss strategische Stadtplanung, Stadtentwicklung und Bauen am 17. Februar, die Einleitung eines Werkstattverfahrens für einen Vorhaben- und Erschließungsplan Neandertalhalle.

Jürgen Gutt, stellvertretender Fraktionsvorsitzender stellt fest: „Die Diskussion über die Schließung oder Stilllegung der Stadthalle, Stadtbücherei und die Musikschule ist seit Jahren immer wieder aufgeflammt. Ein kooperativ angelegtes Verfahren unter Beteiligung von Stadtverwaltung, Politik und Bürgerschaft soll nach unserem Verständnis ein Zukunftsszenario über das Areal Neanderthalhalle und Mehrgenerationenhaus entwickeln, ob integrativ unter Beibehaltung der genannten Objekte oder durch Überplanung des Gebietes.“

Fraktionsvorsitzender André Bär ergänzt: „Unsere Intention ist, die Entscheidung in ein stadtentwicklungspolitisches Konzept einzubinden. Eine bloße Schließung oder ein Abriss der Stadthalle ohne Alternativen ist perspektivlos.“

(dir)
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