Schnell eigener Chef werden?

Mettmann · In der Carl-Fuhlrott-Realschule schnupperten Neuntklässler in unterschiedliche Handwerksberufe.

 Schön wenn man am Ende eines Berufsschnuppertages das Ergebnis der Arbeit verspeisen kann.

Schön wenn man am Ende eines Berufsschnuppertages das Ergebnis der Arbeit verspeisen kann.

Foto: RG

(RG) Markt der Berufe nennt sich die Veranstaltung bei der Handwerkskammer und verschiedene Betriebe vor Ort in der Schule die Möglichkeit bieten unterschiedliche Berufsfelder auszuprobieren. Das hat den Vorteil, dass Schüler im geschützten Raum der Schule ohne Berührungsängste "schnuppern" können und dabei vielleicht schon den Beruf entdecken, der ihnen selbst Freude macht.

In der mit dem Berufswahl-Siegel NRW ausgezeichneten Carl-Fuhlrott-Realschule fand dieser Markt der Berufe nicht zum ersten Mal statt. Teilnehmende Betriebe stellen einen Mitarbeiter frei oder der Chef übernimmt gleich persönlich diese Aufgabe, wie etwa Tischlermeister Stefan Prangenberg. Er fertigte mit Schülern Spiel-Würfel aus Holz. Wie geschickt dabei gerade Mädchen mit dem Werkstoff Holz arbeiten, ist für ihn nichts Neues. In seinem Team gibt es längst weiblichem Nachwuchs.

Einblicke in die jeweiligen Gewerke gaben vor Ort auch der Elektrotechnikbetrieb Lammermann, Sanitär- und Heizungsbau Lipka, der Bio-Bäcker Rosales und Haarmoden Jesse. Ein Floristikunternehmen und ein Malerbetrieb mussten ihre Teilnahme kurzfristig absagen. Vor Ort war auch Rainer Weißmann, Ausbildungsberater der Handwerkskammer Düsseldorf. Er ergänzte in der Schulküche die Einblicke ins Bäckerhandwerk um die in die Berufe des Kochs und Konditors.

"Wir möchten mit solchen Tagen Interesse fürs Handwerk wecken", erklärt er. In der Schulküche herrschte reger Betrieb, das Interesse war groß. Selbst Pizzateig herstellen war genauso gefragt, wie kleine Salatsnacks oder Süßspeisen herzustellen.

Ein direktes Beispiel für die Karrieremöglichkeiten im Handwerk konnte Friseurin Natascha Schulz geben: "Meine Chefin Janine Jesse hat sich vor drei Jahren mit gerade einmal 23 Jahren selbständig gemacht. Heute arbeiten zwei Friseurinnen und eine Auszubildende für sie. Man muss nur dran bleiben", ermutigt sie die Schüler. Während die Mädchen ganz begeistert loslegen, Locken formen, sich schminken und bunte Strähnchen probieren, kommen die Jungen zögerlich näher. Angebote wie eine Rasur auszuprobieren gab es nicht, aber dafür Kurzhaarstyling mit Gel und das war dann auch wieder was für die Jungen.

Vorbereitet hatte die für Berufsorientierung zuständige Lehrerin Bettina Wohlrab diesen Tag. "Selbst konnte sie leider nicht teilnehmen. Sie ist gerade mit der zehnten Klasse auf Klassenfahrt", sagt Carsten Wallner, der seit Schuljahresbeginn neuer Schulleiter an der Realschule ist. Neu ist auch Sozialpädagoge Frank Cyran, der den Markt der Berufe an diesem Tag stellvertretend für Bettina Wohlrab mit betreut.

"Das ist kein Problem, sie hat den Tag perfekt vorbereitet", lacht er. Mit dem Markt der Berufe will die Carl-Fuhlrott-Realschule den Schülern Berufe im Handwerk vorstellen und aufzeigen, welche Berufschancen es für sie auch hier in Mettmann künftig gibt.

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