Schullandschaft „Die Not ist groß“

Mettmann · Mettmanns Schullandschaft im Krisenmodus. Wie geht es weiter? Die Stadt setzt auf einen Masterplan. Der muss allerdings erst noch erarbeitet werden.

 Die Gesamtschule hat derzeit Priorität bei der Verwaltung. Andere Schulen haben das Nachsehen.

Die Gesamtschule hat derzeit Priorität bei der Verwaltung. Andere Schulen haben das Nachsehen.

Foto: D. Herrmann

Für die Um- und Neugestaltung der Mettmanner Schullandschaft an der Goethestraße, so die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung, seien in  den vergangenen Wochen zusammen mit zwei Planungsbüros viele Ideen entwickelt und Szenarien durchgespielt worden. „Bei allen Überlegungen und Planungen werden wir versuchen, die Beeinträchtigungen für Schüler und Lehrer der Gesamtschule, der Realschule und Otfried-Preußler-Schule während der Übergangszeit des Neubaus der Gesamtschule so gering wie möglich zu halten“, wird Bürgermeisterin Sandra Pietschmann zitiert.

Nach eingehender Prüfung stehe nun fest, dass die auslaufende Realschule nicht im Konrad-Heresbach-Gymnasium untergebracht werde. Zusammen mit den Planungsbüros sei die Möglichkeit geprüft worden, Teile der Gesamtschule in die Realschule auszulagern. Dafür müssten in der Schlussphase des Interims einige Container ergänzend auf dem Schulhof der Realschule aufgestellt werden.

Diese Lösung, so Beigeordneter Marko Sucic, habe den großen Vorteil, dass die Realschüler nicht umziehen müssten. Wenn mit dem Neubau für die sechszügige Gesamtschule auf dem Areal der Otfried-Preußler begonnen werde, müsse die Grundschule zunächst übergangsweise an einem anderen Standort untergebracht sein. Deshalb werde mit Nachdruck nach einer Lösung für die Übergangszeit ebenso wie nach einem neuen, dauerhaften und zukunftsfähigen Standort für die Otfried-Preußler-Schule gesucht. 

Neben den Schulen am Campus Goethestraße habe jede weitere Schule in Mettmann in den nächsten Jahren ebenfalls räumlichen Optimierungsbedarf. Die Gründe hierfür seien sehr vielschichtig. Als Ergebnis müsse festgehalten werden, dass die Schulinfrastruktur der Stadt nicht entsprechend konsequent vorbereitet worden sei. Dies bedeute, dass jetzt an vielen Stellengleichzeitig die Not sehr groß sei und unter großem Druck nachgearbeitet werden müsse. Bei der Vielzahl der anstehenden Projekte sei eine Priorisierung unumgänglich. Das Hauptaugenmerk liege daher aktuell auf dem Campus Goethestraße.

„Gleichzeitig behalten wir jedoch auch die weiteren Bedarfe nicht nur im Blick, sondern arbeiten an einem Masterplan für die Schullandschaft. Auf dessen Basis wird die Reihenfolge der weiteren Projekte festgelegt“, betont Sandra Pietschmann. Ziel sei es, strukturiert an die Umsetzung heranzugehen, gegenseitige Projektabhängigkeiten zu erkennen und zu berücksichtigen. Die Erhebung der Bedarfe an den einzelnen Schulen sei im 1. Halbjahr 2022 erfolgt. Die Ergebnisse würden in den Masterplan einfließen, der gemeinsam mit NRW Urban jetzt erarbeitet werde.

Dazu die Bürgermeisterin: „Die Gestaltung der Schullandschaft ist eine Mammutaufgabe. Sie stellt uns als Stadtgesellschaft insgesamt vor große Herausforderungen in Bezug auf unsere Finanzen, Personalressourcen und nicht vorhandene Grundstücksoptionen. Doch vor allem wird unsere Bereitschaft auf die Probe gestellt, Bedarfe des anderen anzuerkennen und diese in Verbindung mit den gleichermaßen berechtigten eigenen Interessen in eine  bestmögliche Lösung, einen für alle Beteiligten tragbaren Kompromiss, münden zu lassen.“ Der Ausschuss für Schule und Bildung tagt am 10. November. Hier soll ein nächstes Update zum Thema Schullandschaft in Mettmann erfolgen.

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