Geschäftsaufgabe Schluss, es geht nicht mehr

Mettmann · Zwei Jahre lang hat er mit großer Leidenschaft für seinen italienischen Supermarkt am Karpendeller Weg gekämpft. Nun gibt Inhaber Rosario Rizzo auf. „Sudital“ schließt Ende Oktober. Den Ausschlag gaben die hohen Energiekosten.

 Rosario Rizzo vor dem Kühlregal seines Supermarktes. Zu der Zeit, als das Foto entstand, war er noch guter Dinge und gewillt um seinen Traum zu kämpfen. Doch nach den jüngsten Entwicklungen bei den Energiepreisen sieht er sich zur Aufgabe gezwungen.

Rosario Rizzo vor dem Kühlregal seines Supermarktes. Zu der Zeit, als das Foto entstand, war er noch guter Dinge und gewillt um seinen Traum zu kämpfen. Doch nach den jüngsten Entwicklungen bei den Energiepreisen sieht er sich zur Aufgabe gezwungen.

Foto: D. Herrmann

Gleich am Eröffnungstag, dem 15. Oktober 2020, stellen sich die ersten Probleme ein: das Kassensystem funktioniert nicht richtig. „Vielleicht war das damals schon ein schlechtes Zeichen“, sagt Rosario Rizzo, Inhaber des Supermarktes Sudital. Es folgten die Corona-Krise und ein schwerwiegender Wasserschaden, dessen Beseitigung viel Geld kostete. Auch die Kundschaft strömte nicht so herbei, wie sich Rosario Rizzo das erhofft hatte.

Doch aufgeben wollte er nicht; stattdessen korrigierte er das Konzept. Hatte er anfangs ausschließlich auf original-italienische Produkte gesetzt, bot er fortan auch in Deutschland hergestellte Ware an. Doch die Resonanz der Kundschaft blieb zurückhaltend und sie wurde angesichts steigender Preise nicht besser. Im Gegenteil: Viel seltener, erzählt Rosario Rizzo, hätten die Kunden auch mal zu einem teuren Wein gegriffen.

Und als ob es der Probleme nicht genug gegeben hätte, wurde unlängst auch noch der Motor für die Kühlanlage offenbar mutwillig beschädigt, was wiederum eine teure Reparatur nach sich zog. All das hätte sich vielleicht verkraften lassen, aber nun kommen die explodierenden Energiepreise dazu. „Die monatlichen Stromkosten“, erzählt Rosario Rizzo, „haben sich vervielfacht, sind von 1.700 auf etwa 10.000 Euro angestiegen.“ Zu viel für den Geschäftsmann und Chef von sieben Mitarbeitern sowie zwei Auszubildenden. „Die Entscheidung zu schließen, ist mir unendlich schwer gefallen. Wir haben ungefähr 450.000 Euro in den Supermarkt investiert, aber irgendwann muss man sagen: Schluss, es geht nicht mehr. Und dieser Punkt ist jetzt erreicht.“ Zu einem günstigeren Stromanbieter wechseln könne er nicht, weil der alte ihn nicht aus dem Vertrag entlassen würde. Hilfe vom Staat erwartet er nicht. Und keiner wissen in welche Dimensionen die Preise womöglich in Zukunft noch steigen. „Es ist extrem deprimierend. Ich bin jetzt 62 Jahre alt und muss im Grunde von vorn anfangen. Ich möchte mich aber ganz herzlich bedanken bei allen Kunden, die mir über die zwei Jahre die Treue gehalten haben.“ Für sein Geschäft sucht er nun einen Nachmieter. Wer Interesse hat kann sich telefonisch unter 0176/61973530 beim Inhaber melden. Rosario Rizzo: „Ich würde mir wieder einen Nahversorger wünschen.“

(dir)
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