Klimaschutz in Mettmann „Ein gefährliches Spiel mit dem Feuer“

Mettmann · Die Mettmanner Grünen loben die Weichenstellung für den Klimaschutz, sehen zugleich große Herausforderungen für die Stadtgesellschaft. Sehr kritisch bewertet die Fraktion den aus ihrer Sicht zunehmenden Populismus in den sozialen Medien.

 Nils Lessing fordert die demokratischen Fraktionen im Stadtrat auf, an einem Strang zu ziehen.

Nils Lessing fordert die demokratischen Fraktionen im Stadtrat auf, an einem Strang zu ziehen.

Foto: Grüne Mettmann/Laurent Erre

Die Ratsfraktion der Grünen freut sich, dass die Aktualisierung des Klimaschutzkonzepts verabschiedet wurde. „Wir kämpfen schon seit Jahren für das Konzept, weil wir es brauchen, um Fördermittel für Klimaschutzmaßnahmen abrufen zu können“, sagt Rebecca Türkis, Fraktionssprecherin. „Auch kann so nun endlich eine Personalstelle für das Klimaschutzmanagement finanziert werden. Bisher sind wir eine der letzten Kommunen, die so eine Stelle nicht besitzen. Wie wichtig ein entschiedenes Vorangehen bei der Nutzung von Erneuerbaren Energien ist, zeigt uns die aktuelle Inflations- und Energiekrise.“

Krise sei auch das Stichwort, welches bei der Haushaltseinbringung im Rat am häufigsten gefallen sei, so die Grünen in einer Pressemitteilung. Der grüne Fraktionssprecher Nils Lessing dazu: „Wir befinden uns als Stadt in einer sehr kritischen Situation. Bei den Schulen gibt es bekanntlich großen Handlungsdruck für Neubauten und Sanierungen. Die Feuerwache platzt aus allen Nähten und das Hallenbad muss renoviert werden. Zunehmend mehr Flüchtende wollen menschengerecht untergebracht werden. Gleichzeitig muss die Kommune immer mehr Aufgaben übernehmen, die von Bund und Land unzureichend gegenfinanziert werden. Und das alles bei stark steigenden Zinsen, Bau- und Energiekosten. Unser Handlungsspielraum ist sehr beschränkt. Daher ist es besonders wichtig, dass die demokratischen Fraktionen im Stadtrat an einem Strang ziehen“.

Die zunehmende populistischen Hetze in den sozialen Medien sei den Grünen ein Dorn im Auge, heißt es in der Pressemitteilung. „Die Situation ist angespannt genug“, meint Rebecca Türkis. „Ratsmitglieder und Verwaltung tun ihr Bestes, um die vielschichtigen Herausforderungen anzugehen. Nun zu spalten und mit Halbwahrheiten die Bürgerinnen und Bürger in Mettmann gegen die Politik aufstacheln, ist ein gefährliches Spiel mit dem Feuer. Wir sehen bei uns und in anderen Ländern, dass manche Menschen in unsicheren Zeiten einfache Antworten wollen und Schuldigen suchen. Da kann die Stimmung schnell kippen.“ Für die im neuen Jahr anstehenden Haushaltsberatungen wünschen sich die Grünen daher Besonnenheit und einen sachlichen Austausch.

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