1. Die Stadt

Bücherhelden am KHG

Bücherhelden am KHG

Aufmerksam lauschen die Schüler, als Petra Postert erzählt, wie sie Kinderbuchautorin wurde und wie Geschichtenschreiben funktioniert.

Als Lehrerin Barbara Reh sich dafür einsetzte die Bücherei des Konrad-Heresbach-Gymnasiums mit neuem Leben zu füllen, traf sie auf offene Ohren. Inzwischen ist der Raum für Schüler ein Ort, an den sie sich in den Pausen gern zurückziehen. Die Aufsicht übernehmen ebenfalls Schüler. Großen Anteil an der Gestaltung, der Anschaffung neuer Bücher und auch am Workshop mit Petra Postert hat der Förderverein des KHG.

Als Petra Poster sich den interessierten Fünftklässlern vorstellt, erzählt sie ihren beruflichen Werdegang und wie sie dazu kam, Kinderbücher zu schreiben. "Ich habe schon öfters Workshops an Schulen gegeben, aber noch keinen, der über drei Schulstunden dauert. Das ist heute eine Premiere", sagt sie. Die Idee, Postert für diese Veranstaltung zu gewinnen, war naheliegend. Ihre Kinder besuchen ebenfalls das Konrad-Heresbach-Gymnasium und so ist sie auch als Mutter vor Ort präsent.

Während Petra Postert erzählt, melden sich immer wieder Schüler und berichten von eigenen Schreiberfahrungen. Davon, dass die Energie zu Beginn groß ist und dann nach 20 Seiten Einleitung nachlässt so dass der Hauptteil und der Schluss viel zu kurz kommen. Sie erzählen auch von begonnenen Geschichten, die dann nie fertig werden. Das Thema Schreiben interessiert und offensichtlich sitzen viele 'angehende Kollegen‘ im Workshop.

Petra Postert beschreibt kreatives Schreiben wie einen Marathon, an dessen Ende man erschöpft ist. Sie zeigt den Schülern ein kleines Notizbuch, in das sie Ideen einträgt, die ihr kommen, wenn sie gerade nicht am Schreibtisch sitzt. Aus vielen dieser kleinen Ideen entsteht Stück für Stück die Gesamtgeschichte.

Die Kinder wollen wissen, ob man Schreiben lernen kann oder ob man das Talent dazu mitbringen muss. "Schreiben ist ein Handwerk, das man lernen kann", antwortet Postert und berichtet, dass es in den USA an einigen Hochschulen gelehrt wird. "Viel wichtiger ist aber, dass man es wirklich will. Auch das ist ein Zeichen für Talent."

Ein Schüler möchte wissen, wie lange Petra Postert an einem Buch schreibt. Sie erklärt am Beispiel des Buchs "Piratenschwestern", dass ihr die Idee schon zwei Jahre vorher kam. Als sie es dann endlich niederschrieb, hat sie für die knapp 200 Seiten sieben oder acht Monate gebraucht.

Diana Reiter aus der Klasse 5d erzählt, dass sie schon seit der dritten Klasse an einer Geschichte schreibt, die immer wieder in die Schublade wandert. "Schreiben ist wie ein Bild malen. Am Anfang gibt es noch viele Lücken, die nach und nach gefüllt werden", beschreibt sie den Prozess des Schreibens. "Schreib weiter", ermuntert Petra Postert sie bevor es dann für alle zum praktischen Teil des Workshops geht.

(Schaufenster Mettmann/RG)