Ein Leben nach der SPD...

Mettmann · Auch wenn die SPD-Granden gelassen wirken: Der Austritt von Ina ten Brinke-Schubert und ihrem Sohn Daniel ten Brinke wird für die Genossen der Kreisstadt eine böse Überraschung gewesen sein.

Neue Fraktion "Bürger für Mettmann"
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Neue Fraktion "Bürger für Mettmann"

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So hieß es von SPD-Chef Florian Peters zwar: "Wir bedauern den Austritt, können aber damit leben", doch zwei Ratsstimmen fehlen jetzt und die damit verbundene schlechte Presse ist sicherlich nicht gewünscht. Dass die ten-Brinkes ihre Mitgliedschaft gekündigt haben, hat primär inhaltliche Gründe ("Die Differenzen mit dem Rest der Fraktion sind zu groß"), doch die Beiden waren im neuen Jahr für einen Neuanfang offen. Doch auf ein klärendes Gespräch mit den SPD-Weggefährten haben sie nach eigenen Worten "umsonst gewartet". Das und diverse Entscheidungen wie etwa die künftige Sperrung des Jubiläumsplatzes für den Autoverkehr, die von der SPD mitgetragen wird, haben den Ausschlag gegeben.

"Das ist eine Entscheidung, die wir noch jahrelang spüren werden", sagt Daniel ten Brinke. "Ich kann das bei meinen Wählern in Mettmann-Süd nicht vertreten und ihnen dann erklären, warum sie bald durch die halbe Stadt fahren müssen, um zum Baubetriebshof zu kommen." Fraktionszwang schön und gut, aber wenn es um die eigenen Wähler geht, gibt es eine Grenze für ten Brinke. Doch ein langes Nachkarten gibt es nicht mehr. Vielmehr wollen die beiden Ratsmitglieder durchstarten und haben eine neue Fraktion namens "Bürger für Mettmann" gegründet. "Viele Rückmeldungen der Bürger waren positiv. Wir möchten denen eine politische Heimat bieten, die in keine Partei eintreten, aber politisch aktiv sein möchten", sagt Ina ten Brinke-Schubert. Die "Bürger für Mettmann" suchen tatkräftige Unterstützung, denn sie haben sich viel vorgenommen. So soll es neben einem Internet-Auftritt inklusive Facebook und Twitter auch Angebote für Bürger, Vereine, Verbände und Unternehmen mit Infotreffen unter dem Titel "Fraktion vor Ort" geben. "Uns ist bewusst, dass wir nur zu zweit sind, doch wir möchten ehrliche Politik für die Bürger machen", sagt Daniel ten Brinke, der das Problem der "Großen" auf einen Nenner bringt. "Die wollen möglichst nirgends anecken. Da fehlen häufig die klaren Aussagen." Drei Jahre haben Mutter und Sohn das mitgemacht, doch jetzt sind sie die "Bürger für Mettmann".

(Schaufenster Mettmann/FF)
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