ADFC-Protest auf der L239 „Wir haben die Argumente“

Mettmann · Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Kreisverband Mettmann e.V. - kurz: ADFC im neanderland - rief nach einem Jahr wieder zu einer großen Fahrraddemo auf der L239 zwischen Ratingen und Metzkausen auf.

Der ADFC kämpft für einen Radweg an der L239.

Der ADFC kämpft für einen Radweg an der L239.

Foto: D. Herrmann

Obwohl kurz vor Beginn der Regen einsetzte und bis zur Hälfe der Strecke andauerte, beteiligten sich rund 140 Radfahrende. Diese großartige Resonanz und Unterstützung zeige, wie wichtig dieses Thema in der Bevölkerung ist, schreibt der ADFC im neanderland in einer Pressemitteilung.

Der Fahrradclub fordert, dass der Ausbau der L 239 zwischen Ratingen und Mettmann aus Verkehrssicherheitsgründen zwingend mit der gleichzeitigen Ausführung eines straßenbegleitenden Geh- und Radweges einhergehen muss. Darauf hatte der ADFC bereits während der früheren Öffentlichkeitsbeteiligung im Jahr 2018 hingewiesen. Allerdings ist ein Radweg auf dieser wichtigen Pendlerroute in dem vor einem Jahr angelaufenden Planfeststellungsverfahren durch den Antragsteller Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen (Straßen.NRW) nicht berücksichtigt worden. Straßen.NRW hält nach wie vor an einer Trennung der Verfahren für Fahrbahn und Radweg fest und möchte die Straße erst einmal ohne Radweg ausbauen.

Der ADFC im neanderland hat im Juli 2022 Einwendung gegen diese Planung bei der Bezirksregierung Düsseldorf eingereicht. Obwohl sich die Entscheidung nicht sicher voraussagen lässt, ist der Fahrradclub optimistisch. Peter Martin, Sprecher der kreisweiten AG Verkehrspolitik: „Wir haben die richtigen Argumente. Straßen.NRW und Bezirksregierung Düsseldorf werden sich als Landesbehörden auf Dauer weder Recht und Gesetz verschließen können noch dem geäußerten politischen Willen von Kommunen, Kreis, Land und Bund zur Förderung des Radverkehrs, der Verkehrswende und der Verkehrssicherheit.“

Auch Politik und Verwaltung haben mittlerweile erkannt, dass man das folgende propagierte Vorgehen nicht der Bevölkerung vermitteln kann: zwei getrennte Planfeststellungsverfahren durchführen, dabei zweimal mit denselben Eigentümern verhandeln um Grundstücke erwerben, zweimal die Straße langfristig sperren für zwei Baumaßnahmen hintereinander. Dabei müsste auch die für die Fahrbahnerweiterung erforderliche Stützmauer wieder abgerissen und eine neue größere für den begleitenden Rad-/Gehweg gebaut werden! Die Kosten steigen und es dauert länger.

„Eine solche Absurdität ist politisch heute nicht mehr durchsetzbar“, so Peter Martin. „Wir fordern, dass zusammengeführt wird, was zusammen gehört. Das laufende Planfeststellungsverfahren ist per Deckblattverfahren um die Planung des Radweges zu ergänzen und dann mit Nachdruck umzusetzen“.