Zu Weihnachten an andere denken

Mettmann · 66 kleine Weihnachtspakete haben die Kinder der Kita Obschwarzbach für Kinder gepackt, die weniger besitzen.

 Kitaleiterin Angelika Schwarz (l.) und Helmut Gienau (Bürgerverein Ob- und Niederschwarzbach) überreichten mit den Kindern die Päckchen an Irmgard von der Heiden-Alfing (r.).

Kitaleiterin Angelika Schwarz (l.) und Helmut Gienau (Bürgerverein Ob- und Niederschwarzbach) überreichten mit den Kindern die Päckchen an Irmgard von der Heiden-Alfing (r.).

Foto: RG

"Wir haben den Kindern erklärt, dass viele Kinder nicht so viel Spielzeug haben, wie sie selbst. Für die Kleinen war das schwer zu verstehen. Hier in Obschwarzbach ist Armut nicht sichtbar", sagt Kitaleiterin Angelika Schwarz. Sie arbeitet seit 25 Jahren in der Kita und hat in der gesamten Zeit vielleicht zweimal eine Familie erlebt, der es nicht so gut ging. So gesehen, ist Obschwarzbach mit überwiegend Einfamilienhäusern und oft auch mehreren Generationen unter einem Dach ist ein wenig wie die Insel der Glückseeligen. "Ich würde mir manchmal ein gemischteres Publikum wünschen" erklärt Angelika Schwarz. In den vielen Jahren hat sich erlebt, wie Kinder zu Studenten wurden und auch, wie viele nach ihrem Studium zurückgekehrt sind. Inzwischen betreut sie die ersten Kinder von ehemaligen Schützlingen.

Während die Kleineren erst langsam verstehen, dass es nicht allen Kindern gleich gut geht, haben die Größeren es schneller begriffen. Gemeinsam wurde besprochen, was in die Weihnachtspäckchen, die an die Tafel gespendet werden, gepackt werden sollte. In der Regel kommen Spielsachen und Süßigkeiten hinein. Dabei wird vorab entschieden, ob das Paket für ein Mädchen oder einen Jungen sein soll und für welche Altersgruppe. Für Teens kann auch schon einmal Modeschmuck oder ein schönes Duschbad dabei sein. Gepackt werden die Pakete von Eltern und Kindern zu Hause und die Entscheidung, ob gut erhaltenes eigenes Spielzeug weiterverschenkt wird oder etwas Neues gekauft wird, liegt bei den Eltern. Dass sich die Kinder einbringen, zeigt das Beispiel des kleinen Giovanni. Er hat sich schweren Herzens von seinem Trecker getrennt und jeden Tag nachgeschaut, ob er noch da ist und 'nicht geklaut‘ wurde. Er wollte ganz sicher sein, dass er auch ja bei dem armen Kind ankommt, dass sich sicher ganz doll darüber freut.

Der Bürgerverein Ob- und Niederschwarzbach hat sich an der Aktion beteiligt und Lebensmittel, Bastelsets, Bücher und Kleidung gespendet, die neben den Weihnachtspäckchen vor Weihnachten bei der Tafel verteilt werden. Insgesamt gibt es 400 Kinder, deren Eltern Lebensmittel von der Tafel beziehen. Auch andere Kitas im Stadtgebiet sammeln vor Weihnachten Päckchen für die Tafelkinder.

(Schaufenster Mettmann/RG)
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