"Wenn die Busse wegkommen, dann kann man direkt die Klappe zu machen"

Mettmann · Die Sperrung der Schwarzbachstraße am Jubiläumsplatz sorgt nach wie vor für viele Diskussionen in Mettmann. Der Vorstoß der Bürgervereine, den Platz auch für Busse und Taxen zu sperren, wird dem garantiert neue Nahrung geben.

 Concetta Weckwerth und Matteo Ciuffreda in ihrem Geschäft.

Concetta Weckwerth und Matteo Ciuffreda in ihrem Geschäft.

Foto: FF

Die Händler rund um den Jubi wurden vor einigen Tagen von Jens-Christian Holtgreve von Mettmann-Impulse befragt, ob und wie sich die Sperrung auf ihre Geschäfte ausgewirkt hat (das Schaufenster berichtete). Tenor: Es kommen weniger Menschen in die Geschäfte, von bis zu 30 Prozent Schwund ist da die Rede.

Concetta Weckwerth und Matteo Ciuffreda können diesen Eindruck nur bestätigen. Die beiden betreiben eine Lottoannahmestelle mit Zeitschriftenverkauf direkt an der Neanderthalpassage und sind sichtlich genervt. "Es ist ein wenig besser geworden, so dass wir nicht mehr von 30 Prozent Einbußen sprechen müssen", sagt Concetta Weckwerth. "Doch es sind viel weniger Kunden. Besonders mittwochs wird das deutlich. Sobald der Markt auf dem Jubiläumsplatz weg ist, kommt so gut wie niemand mehr."

Der Kundenschwund ist auch samstags - bis vor der Sperrung zumindest vormittags ein Hauptgeschäftstag - auffällig. "Da kommen manchmal noch weniger als am Mittwoch", sagt Concetta Weckwerth. Sie erklärt die Entwicklung mit der Gewohnheit der Menschen, im Parkhaus zu parken und dann direkt in die Stadt zu gehen. "Die müssen jetzt abhängig von wo sie kommen, einen großen Umweg fahren", sagt Weckwerth. "Das überlegen sich die Leute und fahren dann lieber zum Aldi, dort können sie auch alles besorgen und bequem mit dem Auto direkt vor die Tür fahren." Sie glaubt, dass eine Fußgängerzone nur dann funktioniere, wenn die Leute wie in Hilden von allen Seiten den verkehrsberuhigten Bereich erreichen können. "Die Wege dürfen vom Parkplatz zu den Geschäften aber nicht zu lang sein."

Matteo Ciuffreda hat so etwas wie in Mettmann noch nirgendwo anders gesehen. "Das ist doch völlig daneben, eine Straße, die nun einmal da ist, einfach zu sperren, so dass niemand mehr durchfahren kann. Das ist hier alles eine völlige Katastrophe. Die machen sich überhaupt keine Gedanken, welche Folgen diese Entwicklung hier für die Geschäftsleute haben wird."

Ciuffreda bekommt auch mit, dass der Großteil der Kunden die Sperrung überhaupt nicht verstehe. Wenn jetzt auch noch die Busse keine Durchfahrt mehr haben dürfen, wird in seinen Augen alles noch schlimmer. "Wenn die Busse auch noch weg sind, dann können sie die Klappe direkt zu machen."

(Schaufenster Mettmann/Felix Förster)
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