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Blotschenmarkt 2022: „Wir wollten einen Neustart“

Blotschenmarkt 2022 : „Wir wollten einen Neustart“

Die Anfänge des Blotschenmarktes liegen auf dem Jubiläumsplatz. Erst mit der 25. Auflage kam es zum Umzug in die historische Oberstadt Mettmanns. Peter Ratajczak hatte maßgeblichen Anteil an dieser Veränderung, die zum unverwechselbaren Markenkern der Veranstaltung wurde.

Im Jahr 1997 geht Peter Ratajczak ins Risiko. Ein Vierteljahrhundert hatte der weihnachtliche Blotschenmarkt auf dem Jubiläumsplatz stattgefunden, war dort zur Institution gereift und aus dem Mettmanner Advent längst nicht wegzudenken. Nun sollte er in die Oberstadt umziehen. Was für ein Einschnitt. Peter Ratajczak war zu diesem Zeitpunkt seit drei Jahren Vorsitzender der Werbegemeinschaft Mettmann Impulse und natürlich traf er die Entscheidung zum Umzug nicht aus einer Laune heraus. Die Sparkasse, erzählt er, habe sich seinerzeit als Organisator zurückgezogen. Die finanzielle Unterstützung lief zwar weiter, dennoch sah sich die Werbegemeinschaft vor erhebliche Probleme gestellt. Peter Ratajczak übernahm die Organisation. An seiner Seite: sein Stellvertreter Uwe Lück, Werner Becker vom Ordnungsamt, Gerd Dahl vom Baubetriebshof, Wolf Holtgreve aus dem Vorstand der Werbegemeinschaft, Heinz Seidelmeier, Udo Tremel und Ellen Jasper.

„Wir wollten eine Veränderung, einen Neustart“, erzählt Peter Ratajczak, „und die Oberstadt mit ihrer einzigartigen Atmosphäre bot sich in unseren Augen dafür an.“ Dass ein solcher Umzug auch mit einem gewissen Risiko verbunden ist, war allen Beteiligten nur allzu bewusst. Am neuen Ort würde der Markt nicht mehr so sichtbar sein wie auf dem Jubiläumsplatz, es würde weniger Laufkundschaft geben. Dennoch wollte man das Wagnis eingehen. Die Anspannung vor der Premiere in der Oberstadt war entsprechend groß. Peter Ratajczak: „Ich hatte die Hosen voll.“

Die ersten sieben Märkte, erzählt er, hätten sich kompliziert gestaltet, weil sie durch die kurze Laufzeit von neun Tagen extrem wetterabhängig gewesen seien. Im Jahr 2004 gab es eine Verlängerung auf zwölf Tage, und weil das gut verfing, wurde im Jahr darauf erneut draufgesattelt: Nun dauerte die Veranstaltung 17 Tage, das Ganze mit veränderten Öffnungszeiten. Dabei blieb es. „Den Leuten hat es gefallen“, erzählt Peter Ratajczak, „wir haben das Bühnenprogramm erweitert und Wolf und Doris Holtgreve hatten die tolle Idee für den Baumschmuck-Wettbewerb.“ Der neue Veranstaltungsort hatte sich nun etabliert, die Besucher erfreuten sich am historischen Ambiente, das eine einzigartige Atmosphäre schafft, die perfekt zum Advent passt.

Gut, dass es funktioniert hat, denn ein Zurück auf den Jubiläumsplatz war von Beginn an ausgeschlossen. Volles Risiko, es musste klappen und das hat es ja auch. 2016 übernahm Florian Peters die Verantwortung für die Organisation der Veranstaltung. Wenn Peter Ratajczak heute über den Markt geht, der ja auch irgendwie seiner ist, dann „tue ich das mit den Augen eines Besuchers. Erfreue mich an den Lichtern und an den gut gelaunten Menschen. Und esse Reibekuchen.“

(dir)