1. Die Stadt

Entwicklung eines Masterplans: Keine Schule zurücklassen

Entwicklung eines Masterplans : Keine Schule zurücklassen

Der Masterplan für die Schullandschaft in Mettmann nimmt Formen an. Im nächsten Sommer soll er stehen.

Mit der großen Zukunftsaufgabe, einen Masterplan für alle städtischen Schulen zu entwickeln, sind Stadtplanerin Anne Havlat und Sozialplanerin Nicole Faber-Zisselmar von Bürgermeisterin Sandra Pietschmann beauftragt worden. „Wir beschäftigen uns mit allen Schulen und wollen den Masterplan bis zum nächsten Sommer fertig haben“, sagt Anne Havlat. „Wir informieren transparent und offen und nehmen alle Beteiligten mit. Keine Schule wird zurückgelassen“, betont Havlat.

Ihre Arbeit haben sie den Fraktionsvorsitzenden und der Presse bereits vorgestellt. In der gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse für Schule und Bildung sowie für strategische Stadtplanung, Stadtentwicklung und Bauen am 30. November werden sie ebenfalls zum Masterplan Schulen berichten.

In knapp sechs Wochen haben Havlat und Faber-Zisselmar schon viele Schulen besucht und mit den Schulleitungen über Probleme, Wünsche und Bedarfe gesprochen. Alles wird dokumentiert. Bis Ende November wollen sie sich von allen Schulen einen ersten Überblick verschafft haben.

Der Handlungsdruck - das haben die Planerinnen bei ihren Besuchen erfahren - ist an allen Schulen groß. Steigende Schülerzahlen erforderten mehr Raum für den Unterricht aber auch für die nachschulische Ganztagsbetreuung, für die es ab 2026 einen Rechtsanspruch gibt. Außerdem müssten moderne räumliche und pädagogische Anforderungen bei den Planungen der Schulen berücksichtigt werden.

Für alle Schulen werden Steckbriefe erstellt, in denen nicht nur der Ist-Zustand, sondern auch Anforderungen und Bedarfe festgehalten werden. „Da wir natürlich nicht alles auf einmal erledigen können, müssen wir eine Prioritätenliste erarbeiten“, sagt Havlat, „in Abstimmung mit allen Beteiligten und der Politik.“ Klar sei zunächst, dass die Gesamtschule und die Otfried-Preußler-Schule (OPS) höchste Priorität besitzen. Für beide Schulen wird fieberhaft mit allen Beteiligten sowie externen Beratern nach neuen Standorten gesucht. Anschließend sei die Katholische Grundschule an der Reihe.

Dass man bei allen Überlegungen und Planungen flexibel bleiben muss, hat sich bei der Suche nach einem neuen Standort für die OPS geradezu beispielhaft gezeigt, so Havlat.

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Eine Machbarkeitsstudie sorgte für große Euphorie, weil sie zu dem Ergebnis kam, dass auf dem Kleingartenareal Am Pfingstgarten der Platz für eine große Grundschule mit einer Zweifachsporthalle vorhanden ist. Daraufhin wurden die weiteren Planungen in enger Absprache mit der Schule und einem Planungsbüro für den neuen Standort forciert. Ein neues Raumkonzept wurde für die Schule entwickelt. Doch dann kam das Aus für den Standort Pfingstgarten. „Aufgrund eklatanter Entwässerungsprobleme können wir diesen Standort leider nicht entwickeln“, bedauern Havlat und Faber-Zisselmar.

Ein OPS-Neubau lasse sich deshalb aktuell nur noch auf dem Gelände der ehemaligen Anne-Frank-Schule, in der noch die Gesamtschule untergebracht ist, umsetzen. Ein Interimsstandort für die OPS wird auf dem Parkplatz der Sportanlage Auf dem Pfennig aus Schulcontainern errichtet. Der Platz dafür reicht aus, haben Untersuchungen ergeben.

Für den neuen Standort der Gesamtschule gibt es zwei Varianten. „Entweder bauen wir die Schule komplett neu auf dem heutigen Gelände der OPS, oder wir nutzen das zu sanierende Gebäude der Realschule und überplanen nur ein Teilstück des heutigen OPS-Geländes mit weiteren Gebäuden“, so Havlat.

Als Interim für die Gesamtschule könnte die auslaufende Realschule genutzt werden. Außerdem könnten Schulcontainer auf dem Sportplatz neben der OPS für die Gesamtschule aufgestellt werden.

Auch wenn die Gesamtschule und die OPS auf der Prioritätenliste an oberster Stelle stehen, bedeute dies nicht, dass an den anderen Schulen nichts passiere.