Tafel Mettmann Tafel: An der Grenze des Möglichen

Mettmann · Die Mettmanner Tafel kämpft mit der Inflation und mit stetig steigender Kundenzahl. Umso willkommener sind Finanzspritzen wie die jüngste von den Aulen Mettmannern.

 Hans Werner Lange und Anita Schäfer von den Aulen Mettmannern brachten Gisela Fleter (rechts) von der Tafel ein Blumenstrauß und einen Scheck über 1000 Euro mit.

Hans Werner Lange und Anita Schäfer von den Aulen Mettmannern brachten Gisela Fleter (rechts) von der Tafel ein Blumenstrauß und einen Scheck über 1000 Euro mit.

Foto: D. Herrmann/D. Herrmann

Die Zahl derer, die sich das Nötigste nicht leisten können, nimmt auch in Mettmann weiter zu. Niemand weiß das besser als Gisela Fleter, Gründerin und Leiterin der Mettmanner Tafel. Für rund 800 Menschen, 450 Erwachsene und 350 Kinder, ist die Ausgabestelle an der Straße Am Hügel ein regelmäßiger Anlaufpunkt; für 2 Euro können sie hier einkaufen, Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs. Diejenigen, die nicht in der Lage sind, selbst vorbei zu kommen, werden beliefert. Für etwa 60 ehrenamtliche Mitarbeiter bedeutet das Woche für Woche einen enormen Aufwand. Mit viel Engagement und hohem persönlichen Einsatz versuchen sie, den Bedürfnissen ihrer Tafelkunden gerecht zu werden. Das ist im Angesicht diverser Krisen zuletzt nicht eben einfacher geworden. „Es war schon immer mühselig“, sagt Gisela Fleter, „aber es wird tatsächlich immer schwieriger. Im Grunde haben wir unsere Kapazitätsgrenze bereits erreicht.“

Die Zahl der Menschen, die zur Tafel kommen ist gerade in der letzten Zeit deutlich gestiegen. Gisela Fleter registriert eine höhere Bedürftigkeit zum Beispiel bei Rentnern und bei Alleinerziehenden. Sie bekomme viele Anrufe von Menschen, die sich bei ihr erkundigen, unter welchen Voraussetzungen, sie die Dienste der Tafel in Anspruch nehmen dürfen. Praktisch an jedem Ausgabetag gebe es neue Anmeldungen, darunter viele Flüchtlinge aus der Ukraine, aber auch andere Menschen, die sich die gestiegenen Preise schlicht nicht mehr leisten können. „Wir sind ja keine Rundum-Versorgung“, sagt Gisela Fleter, „aber wir können den Leuten helfen beim Einkauf zu sparen, damit Geld für andere wichtige Dinge übrig bleibt.“

Dabei ist die Tafel selbst finanziell durchaus nicht auf Rosen gebettet. Vor der Pandemie beliefen sich die Kosten für den Betrieb auf rund 35.000 Euro im Jahr. Erst kürzlich wurde ein dringend benötigter neuer Kühlwagen für 40.000 Euro angeschafft.

Ohne Spenden wäre das nicht zu machen. So wie die jüngste von den Aulen Mettmannern. Einen Scheck über 1000 Euro übergaben Anita Schäfer und Hans Werner Lange von der Bürger- und Heimatvereinigung unlängst an Gisela Fleter, und einen Blumenstrauß als Dank für ihren Einsatz. „Das ist für mich eine der wichtigsten Einrichtungen in unserer Stadt“, sagt Anita Schäfer, „den Wert des Ehrenamtes kann man an dieser Stelle gar nicht hoch genug bewerten. Es ist nicht das erste Mal, dass wir für die Tafel spenden und es wird sicherlich nicht das letzte Mal sein.“ Zumal sich die Situation im Herbst und im Winter noch verschärfen könnte, und die Zahl der Tafelkunden womöglich weiter steigt. Gisela Fleter: „Wir müssen sehen, wie wir den Menschen helfen können. Bislang mussten wir glücklicherweise noch niemanden abweisen und wir hoffen, dass das auch so bleibt.“

(dir)
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