Bund der Steuerzahler kritisiert geplantes Glasdach am Waschbrett "Ist das wirklich notwendig?"

Mettmann · Der Bund der Steuerzahler hat die geplante Glaskonstruktion, die im Zuge der Innenstadtsanierung anstelle des Waschbretts installiert werden soll, als zu teuer kritisiert.

 So soll die neue Glaskonstruktion wohl aussehen.

So soll die neue Glaskonstruktion wohl aussehen.

Foto: Stadt Mettmann

So schreibt der BdS in der Mai-Ausgabe seiner Mitgliederzeitschrift "Die NRWNachrichten": "Das Waschbrett, ein Wetterschutzdach im Durchgangsbereich des Jubiläumsplatzes zur Mühlenstraße, erscheint den Mettmanner Politikern im neu gestalteten Umfeld optisch nun nicht mehr passend. Für eine zeitgemäßere Überdachung hat die Bezirksregierung Fördermittel in Aussicht gestellt. Drei quadratische Glasschirme in einer Stahl-Glaskonstruktion und eine attraktivere Gestaltung drumherum schweben den Politikern in Mettmann vor."

Einen Beschluss, die Fördermittel zu beantragen, gäbe es bereits. "500.000 Euro würden die Planung, der Abbruch des Waschbretts und der Neubau des Glasdachs kosten. Hinzu kämen noch Kosten für die weitere Platzgestaltung", schreibt der Bund der Steuerzahler. "Finanziert werden muss der städtische Eigenanteil von 30 Prozent aus Krediten. Zwei mal pro Jahr muss das Glasdach außerdem gereinigt werden zu Kosten von 500 Euro je Reinigung, wie aus Ratsunterlagen hervorgeht."

Der Bund fragt, ob das notwendig sei. "Könnte auf ein Wetterdach nicht komplett verzichtet werden?" Bürger hätten berichtet, dass an Markttagen zwei bis drei Händler ihre Stände darunter aufbauen. "Auch Wahlkämpfer stehen dort regensicher. Mal gibt es dort eine Podiumsdiskussion, mal ein kleines Konzert. Doch für all diese gelegentlichen Nutzungen ließen sich günstigere Alternativen finden."

Der Bund der Steuerzahler schlägt statt einer neuen Konstruktion vor, Platanen neu zu pflanzen, die mit ihrem Blätterdach einen Sonnenschutz bieten würden. "Das Waschbrett könnte auch bleiben wie es ist. Zugegeben, es ist klobig und nicht sehr elegant. Doch eine optische Zumutung ist es nicht", schreibt der BdS und führt weiter aus: "In der Märzsitzung des Ausschusses für Planung, Verkehr und Umwelt sind die Politiker angesichts der Kosten nachdenklich geworden. Einigen war die Summe zu hoch, andere fragten nach Alternativen. Beschlossen wurde erstmal nichts, bevor nicht klar ist, ob Fördermittel fließen."

Der BdS schließt mit dem Fazit: "Doch auch wenn das Land die 70 Prozent Förderung für das schicke Glasdach spendiert und der Eigenanteil der Stadt 'nur' 30 Prozent ausmacht - es ist alles Steuergeld. Wer 500.000 Euro
für ein verzichtbares Projekt verbrät, muss damit rechnen, dass ihm der Bund der Steuerzahler wegen Steuergeldverschwendung auf's Dach steigt."

(Schaufenster Mettmann)
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