Dart Ein Lächeln kann entscheiden

Mettmann · Seine große Leidenschaft gehört dem E-Dart-Spiel. Unzählige Stunden hat  Hans-Joachim Moog vor dem Automaten verbracht. Er weiß, was es braucht, um erfolgreich zu sein.

 Hans-Joachim Moog trainiert in der Regel zu Hause an seinem E-Dart-Automaten, früher täglich und stundenlang; inzwischen lässt er es ruhiger angehen.

Hans-Joachim Moog trainiert in der Regel zu Hause an seinem E-Dart-Automaten, früher täglich und stundenlang; inzwischen lässt er es ruhiger angehen.

Foto: D. Herrmann

Eine stattliche Trophäensammlung steht in der Diele von Hans-Joachim Moog. Rund 50 Pokale, Medaillen und Skulpturen, von klein bis ziemlich groß, schillern in der Vitrine gleich hinter der Eingangstür. „Wenn es noch mehr werden, muss ich anbauen“, sagt der gebürtige Mettmanner und lacht dabei. Ein paar Schritte weiter, an der Wand zum Wohnzimmer, befindet sich das Sport-Gerät, dem er den Prunk mitverdankt. Der E-Dart-Automat hängt auf Augenhöhe seines Besitzers und ist auf Knopfdruck einsatzbereit. Hans-Joachim Moog nimmt eine paar Pfeile, begibt sich an eine genau 2,73 vom Ziel entfernte gelbe Linie auf dem Korridorboden und gibt eine kleine Kostprobe seines Könnens. Zack, zack, zack – die Bewegungen sind in vielen Jahren des Übens zum Automatismus geworden, das geht praktisch wie von selbst.

„Ab einem bestimmten Niveau“, erläutert Hans-Joachim Moog, „sind 90 Prozent Kopfsache.“ Seit 32 Jahren spielt er schon E-Dart, bei dem im Unterschied zum häufig im Fernsehen übertragenen Steel­dart auf eine Scheibe geworfen wird, die in einen Automaten integriert ist. Eine gerade in Deutschland sehr beliebte Variante, Hans-Joachim Moog schätzt die Zahl der hierzulande Aktiven auf rund eine Million.Er selbst ist Kapitän der „Magic Arrows“, einer aus acht Spielern bestehenden Mannschaft, die zuletzt den Aufstieg in die  Bezirksoberliga geschafft hat. Am 7. März beginnt die Saison. Bis Mitte Juli stehen dann 14 Partien an, jeweils bestehend aus 16 Einzeln und vier Doppeln. Das kann dauern: von 20 Uhr bis 1 Uhr nachts oder auch länger. „Danach kann ich mein Trikot auswringen“, sagt Hans-Joachim Moog. Präzision, Konzentration und körperliche Fitness sind die Faktoren, die über Sieg und Niederlage entscheiden. Aber auch Psychologie gehört dazu: „Ein Lächeln an der richtigen Stelle kann den Gegner verunsichern.“

Das scheint er gut zu beherrschen, immerhin kann Hans-Joachim Moog einen Europameister-Titel und zwei Aufstiege in die Bundesliga vorweisen. Das Saisonziel der Magic Arrows lautet nun allerdings Klassenerhalt, ein neuerlicher Aufstieg wird nicht angestrebt. „Dann käme die Bundesliga und wir müssten durch ganz Deutschland reisen.“ Moog ist 65 Jahre alt und das will er sich nicht mehr antun. Ans Aufhören indes denkt er ebenso wenig: „Meine Mannschaft kann nicht ohne mich. Und ich auch nicht ohne E-Dart.“

(dir)
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