Sanierungsarbeiten bei St. Lambertus Die Erneuerung der Kirche

Mettmann · Vor sechs Jahren stieg der Mettmanner Architekt Gottfried Meerkamp in die Helmhaube des Glockenturms von St. Lambertus, um sich einen Eindruck vom baulichen Zustand zu verschaffen. Was er vorfand, konnte nicht erfreuen.

 Es gibt noch viel zu tun, von links: Franz Hitz, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstands, Pfarrer Herbert Ullmann, Rolf Hamacher, Mitglied im Kirchenvorstand, Bauausschuss und Sicherheitsausschuss, Bernhard Kotschy vom Kirchenvorstand und Architekt Gottfried Meerkamp mit dem Sanierungsplan vor St. Lambertus.

Es gibt noch viel zu tun, von links: Franz Hitz, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstands, Pfarrer Herbert Ullmann, Rolf Hamacher, Mitglied im Kirchenvorstand, Bauausschuss und Sicherheitsausschuss, Bernhard Kotschy vom Kirchenvorstand und Architekt Gottfried Meerkamp mit dem Sanierungsplan vor St. Lambertus.

Foto: D. Herrmann

„Offenbar war schon länger niemand mehr dort oben“, erzählt er, „die ersten Sprossen der Leiter, die weiter hoch führte, brachen unter mir zusammen.“ Genauere Untersuchungen ergaben, dass der Zahn der Zeit gründlich genagt hatte. Die Holzkonstruktion wies Feuchtigkeitsschäden und Windanfälligkeit auf, es gab dringenden Sanierungsbedarf. Nach Abstimmung der notwendigen Maßnahmen mit der Denkmalbehörde ging es an die Arbeit, geleitet von Gottfried Meerkamp und seinem Kollegen Holger Kolp, unterbrochen von einem balzenden Falkenpärchen, das in Ruhe für seinen Nachwuchs sorgen durfte. Mittlerweile sind die wichtigesten Maßnahmen im Dach durchgeführt, „die Helmhaube ist jetzt safe“, sagt Gottfried Meerkamp.

Außerdem wurde das Kreuz auf der Spitze restauriert und der Wetterhahn frisch vergoldet, so dass er bei Sonnenschein weithin funkelt. Doch das alles war nur der Anfang. Die gesamte Kirche soll einer Generalüberholung unterzogen werden. Weiter geht es in Kürze mit dem nächsten Abschnitt des Glockenturms unter der Helmhaube, dessen Holzkonstruktion ebenfalls Schäden aufweist, die lange Zeit unter Vogelnestern und Schutt verborgen lagen; Mängel, die zum Teil über Jahrhunderte entstanden sind. Die anstehenden Arbeiten sind aufwendig und kostspielig, Gottfried Meerkamp geht von bis zu 130.000 Euro aus, die das Bistum Köln dafür in die Hand nehmen muss. Notwendige Genehmigungsverfahren stehen kurz vor dem Abschluss, die Verantwortlichen hoffen, im Mai mit den Bauarbeiten beginnen zu können.

Rund acht Wochen werden für die in Kürze anstehenden Bauarbeiten veranschlagt. Anschließend können dann auch die Uhr und die Glocken von St. Lambertus wieder ihren Dienst verrichten. Letztere hätte Pfarrer Herbert Ullmann gern schon zum Osterfest in diesem Jahr läuten lassen. „Daraus wird nun leider nichts“, bedauert er. Die sechs Klangkörper geben frühestens Ende Juni wieder Laut. Die Renovierung der Kirche ist damit freilich noch nicht abgeschlossen. Im Jahr 2024 stehen weitere Maßnahmen an und zwar am Dach, an der Fassade und an den Fenstern.

Die Kirche wird dann zu großen Teilen eingerüstet, was sich auch auf den Veranstaltungsbetrieb rund um die Kirche auswirkt. Aller Voraussicht nach fallen sämtliche Feste rund um St. Lambertus im kommenden Jahr flach, darunter auch der Blotschenmarkt, der auf einen anderen Platz wird ausweichen müssen. „Die Veranstalter wurden darüber selbstverständlich rechtzeitig informiert“, sagt Franz Hitz, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes. Die Sanierungsarbeiten an der Kirche werden sich voraussichtlich bis in das Jahr 2025 ziehen. In einem dritten Bauabschnitt müssen noch Rissbildungen innerhalb des Gebäudes korrigiert werden. Eine ähnliche Maßnahme gab es schon einmal in den 70er Jahren. „So ist das“, konstatiert Gottfried Meerkamp, „an einem solchen Gebäude gibt es ständig etwas zu tun.“

(dir)
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