Regenbogenkirche „Wir sind in Mettmann unserer Zeit voraus“

Mettmann · Arbeitsgruppe „Regenbogenkirche“ lädt zu einem Segnungsgottesdienst für alle sich liebenden Paare ein.

 Die Mitglieder der Arbeitsgruppe „Regenbogenkirche“ setzen sich für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt in der katholischen Kirche ein.

Die Mitglieder der Arbeitsgruppe „Regenbogenkirche“ setzen sich für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt in der katholischen Kirche ein.

Foto: Bröhl

Im Frühjahr 2022 gründete sich im Sendungsraum Mettmann/Wülfrath der katholischen Kirchengemeinden die Arbeitsgruppe „Regenbogenkirche für alle“ mit dem Ziel, nachhaltig und vor Ort Veränderungen zu den aktuellen Problemen in der katholischen Kirche herbeizuführen.

Am vergangenen Wochenende fand die erste Informationsveranstaltung der Gruppe statt, die sowohl in Mettmann als auch in Wülfrath über geschlechtliche und sexuelle Vielfalt informierte, die von zweigeschlechtlichen und heterosexuellen Normen abweichen. Hierzu hatte die Arbeitsgruppe ein Quiz und ein Fragespiel vorbereitet. Ebenso trugen Laien-Spielszenen dazu bei, sich in die Rolle einer homosexuellen Person hineinzuversetzen. Als Experten waren Gäste aus der LGBTQ-Community eingeladen.

Florian Janßen berichtete von der KJGay, einer Untergruppe des Bundesverbandes der KJG (Katholische Junge Gemeinde), die sich seit mehreren Jahren für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt in Kirche und Gesellschaft stark macht. Mit Lea Diamandis konnte eine Autorin aus Düsseldorf gewonnen werden, die in ihren Fantasyromanen starke Protagonistinnen schafft, die ihr in ihrer Jugend fehlten und als Teil der LGBTQ-Community die Buchwelt bunter machen. Phönix Green, lokaler Poet aus Wülfrath, gab Einblicke aus seinem Leben eines Transgenders.

Des Weiteren hat die Mettmanner Stadtbibliothek dankenswerterweise zahlreiche LGBTQ-Bücher zur Verfügung gestellt, um auf die entsprechende Fachliteratur vor Ort aufmerksam zu machen.   Frau Böhm, Vorsitzende vom Ausschuss für Soziales, Familie, Generationen und Vielfalt des Mettmanner Stadtrates, sagte am Ende der Veranstaltung: „Ich bin sehr von der inhaltlichen Aufbereitung der Arbeitsgruppe zum Thema LGBTQ angetan und würde mir wünschen, dass das Thema weiterhin präsent gehalten wird.“ Pfarrer Herbert Ullmann, der die Arbeitsgruppe Regenbogenkirche in ihren Aktivitäten unterstützt, dankte allen Experten für den Mut, von ihren Erfahrungen zu berichten.   Im Anschluss an den offiziellen Teil gab es noch die Möglichkeit zum offenen Austausch.

Dieser beinhaltete auch Reibungspunkte. So fragte sich ein Teilnehmer, ob die Amtskirche die Segnungsgottesdienste für gleichgeschlechtliche Paare bedenkenlos akzeptieren würde. „Wir in Mettmann sind unserer Zeit voraus, nachdem jetzt auf der Hauptversammlung des Synodalen Wegs ein Beschluss über die zukünftige Segnung homosexueller Paare gefasst wurde. Beispielsweise gibt es in Belgien bereits Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare, die mit dem Vatikan abgestimmt sind“, argumentierte Maximilian Bröhl, Sprecher der Arbeitsgruppe. Sprecherin Andrea Lauer fasste abschließend zusammen: „Die AG Regenbogenkirche trägt mit der Vermittlung von Hintergrundwissen dazu bei, die geschlechtliche und sexuelle Vielfalt als selbstverständlich anzusehen, einfach so wie es ist.“   Mit diesem Hintergrundwissen lädt die Arbeitsgruppe nun alle sich liebenden Paare zu einem Segnungsgottesdienst ein, der am kommenden Sonntag, 26. März, um 16 Uhr in der katholischen Kirche Thomas Morus in Mettmann gefeiert wird.

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