Ausstellung im Kunsthaus Mettmann Vom Rande des Bewusstseins

Mettmann · Drei Künstlerinnen geben in einer neuen Schau im Kunsthaus Mettmann Einblick in ihre Erlebniswelten zwischen Lebensbejahung und der Ästhetik der Vergänglichkeit.

 Die Künstlerinnen Daniela Werth (links) und Susanne Kamps.

Die Künstlerinnen Daniela Werth (links) und Susanne Kamps.

Foto: privat

Mit Susanne Kamps, Ana Lopez-Montes und Daniela Werth stellen drei Künstlerinnen von Format im Kunsthaus Mettmann aus, deren künstlerische Ausdruckskraft beim ersten Blick überzeugt. Alle haben eine fundierte akademische Ausbildung hinter sich und internationale Arbeits- und Ausstellungserfahrung.

Susanne Kamps lebt und arbeitet in Düsseldorf. In ihren starkfarbigen, leuchtenden Ölbildern kommen ihre Eindrücke von Arbeitsaufenthalten in Frankreich oder Israel zum Ausdruck. Interieurs, Stillleben, Alltagsszenen sind in flächiger, zuweilen an die Fauves, Matisse oder Derain erinnernder Malweise dargestellt, deren Heiterkeit und lebensbejahende Strahlkraft gerade in Zeiten aktueller Sorgen der Seele wohltun.

Ana Lopez-Montes (Mexiko) hat im Zuge einer schwangerschaftsbedingten, schweren bipolaren Störung, während der sie ihre bisherigen Werke zerstörte, erst Jahre später wieder angefangen, künstlerisch zu arbeiten – und zwar mit der Unterstützung einer Freundin in Mettmann. In Ihren Monotypien und Collagen verarbeitet sie ihre Erfahrungen „am Rande des Bewusstseins“, indem sie eine horizontale Orientierungslinie zieht, an der sie die Reste der zerstörten Bilder aufklebt und, teilweise auch in bewusster Zusammenarbeit mit ihrer kleinen Tochter, neue, auch gemeinsame Arbeiten entstehen lässt. Daniela Werth lebt und arbeitet in Bochum. Was sie fasziniert, ist die Ästhetik des Morbiden, des Vergänglichen, die am Beispiel filigraner (Insekten) oder zarter (Vögel) Wesen besonders deutlich zum Ausdruck kommt. In häufig übergroßen Formaten entstehen auf Polyesterfolie getuschte „Daddy Longlegs“, Libellen, Krähen; das Schöne im Prozess des Verfalls zieht die Künstlerin an, nicht der Gedanke an die Endlichkeit des Lebens wie im barocken Vanitas-Begriff.

Info: Die Ausstellung „feinermix“ ist bis zum 19. Dezember im Kunsthaus Mettmann, Mühlenstraße 27/29 zu sehen. Öffnungszeiten: samstags 11 bis 15 Uhr, sonntags 14 bis 18 Uhr, und nach Absprache.

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