St. Lambertus Keine Antwort vom Kardinal

Mettmann · Die Abmahnung Pfarrer Ullmanns durch das Erzbistum Köln wegen der Durchführung eines Segnungsgottesdienstes für alle sich liebenden Paare bewegt weiterhin die Gemüter. Nun hat auch der Betroffene selbst sich geäußert.

Aus Solidarität mit Pfarrer Msgr. Herbert Ullmann malen Gläubige Regenbögen vor die Pfarrkirche Thomas-Morus.

Foto: St. Lambertus

In einer persönlichen Stellungnahme hat Pfarrer Herbert Ullmann auf die Ermahnung des Erzbistums und die Anweisung, keinen Segnungsgottesdienst dieser Art mehr durchzuführen, reagiert. Die ihm erteilten Auflagen respektiere er, heißt es darin, „und (ich) werde als Priester und Seelsorger andere Wege finden, auch solche Menschen in Glaube und Kirchesein zu unterstützen, die ins ‚lehramtliche Kreuzfeuer‘ geraten sind, wozu ausdrücklich nicht nur ‚queere Menschen‘, sondern im Kölner Schreiben auch weiterhin Wiederverheiratet-Geschiedene genannt werden!“

Auch die Mettmanner AG „Regenbogenkirche für alle“ will sich weiter für  mehr Offenheit in der Kirche einsetzen. Am vergangenen Wochenende hatte sie nach dem Gottesdienst in der Kirche Thomas Morus zu einer besonderen Aktion aufgerufen: Als Zeichen für die Liebe Gottes zu allen Menschen, egal wie sie lieben und fühlen und als Zeichen der Solidarität gegenüber denjenigen Priestern, die gleichgeschlechtlichen Paaren segnen wurden alle Gottesdienstbesucher eingeladen, einen großen Regenbogen mit Straßenkreide auf den Kirchplatz zu malen.

Viele Gottesdienstbesucher von klein bis groß folgten diesem Aufruf und malten mit Inbrunst die sechs Farben des Regenbogens vor die Kirchentüre der Kirche Thomas Morus. Während des Gottesdienstes fand Monsignore Herbert Ullmann klare Worte für eine offene, jede und jeden willkommen heißende Gemeinde. Gertrud Böhm als Vertreterin des Pfarrgemeinderates verlas das Statement des Pfarrgemeinderates und des Kirchenvorstandes, welches die Solidarität mit dem Pfarrer und den Aktivitäten der AG „Regenbogenkirche für alle“ unterstreicht.

„Wir haben uns vernetzt mit den Organisatoren des geplanten großen Segnungsgottesdienstes, der am 20. September in Köln stattfinden soll“, so Emily Birkner von der AG Regenbogengruppe, „und unsere inhaltliche Unterstützung angeboten“.

„Und auch weiterhin sind wir gespannt, ob wir von Kardinal Woelki noch eine Antwort auf unseren Brief bekommen, in dem wir unser Entsetzten über die Abmahnung unseres Pfarrers und die damit verbundene Auflagen bekundet haben“, ergänzt Andrea Lauer, Sprecherin der AG „Regenbogenkirche für alle“. Bisher lasse die Antwort noch auf sich warten.