Tagesklinik Was lange währt, wird endlich gut

Kreis. · Anfang des Jahres haben im Park des Evangelischen Krankenhauses Mettmann die Arbeiten für den Bau einer psychiatrischen Tagesklinik des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) begonnen. Nun wurde in einem Festakt der Grundstein gelegt.

Jessica Llerandi Pulido, Geschäftsführerin des EVK (links), befüllt die Zeitkapsel für den Grundstein.

Jessica Llerandi Pulido, Geschäftsführerin des EVK (links), befüllt die Zeitkapsel für den Grundstein.

Foto: D. Herrmann

Die erste Idee entstand im Jahr 2006 und eine Absichtserklärung der Beteiligten folgte 2007. Doch die Umsetzung ließ auf sich warten. Anfang dieses Jahres starteten die Arbeiten zum Bau des „LVR-Behandlungszentrums für seelische Gesundheit Mettmann“. In dieser Woche wurde der Grundstein gelegt und Martina Wenzel-Jankowski vom LVR beschrieb das Ereignis durchaus treffend. „Gut Ding will Weile haben“, sagte sie und: „Beharrlichkeit zahlt sich aus.“ Das LVR-Behandlungszentrum als teilstationäre Einrichtung der LVR-Klinik Langenfeld, wird in Zukunft als Bindeglied zwischen vollstationärer und ambulanter Versorgung agieren und eine Lücke im psychiatrischen Versorgungsangebot der Stadt Mettmann schließen. 

„Wir liegen absolut im Projektzeitplan und freuen uns, dass die ersten Schritte für die Entstehung des neuen ambulanten Angebotes so reibungslos funktionieren“, sagt Jessica Llerandi Pulido, Geschäftsführerin des Mettmanner Krankenhauses und Bauherrin des Projektes. Bereits im kommenden Jahr sollen die ersten Patienten in der Klinik behandelt werden. „Die neue Tagesklinik bietet therapeutische Möglichkeiten für psychisch erkrankte Patienten, die tagsüber den stabilen therapeutischen Rahmen eines Krankenhauses benötigen, aber die Nacht und das Wochenende in ihrem eigenen Umfeld verbringen können,“ so Stefan Thewes, Kaufmännischer Direktor und Vorstandsvorsitzender der LVR-Klinik Langenfeld.

Behandelt werden Diagnosen wie depressive und manisch-depressive (bipolare) Erkrankungen, schwere Angst- und Zwangserkrankungen, psychische Erkrankungen bei körperlichen Grunderkrankungen (z.B. Long-Covid, MS, rheumatische Erkrankungen), posttraumatische und andere Belastungsstörungen und schwere arbeitsplatzbezogene Syndrome wie Burn-out.

Die Behandlung und Betreuung in einer Tagesklinik bietet ein intensives Therapieprogramm ohne das soziale Umfeld zu verlassen. In der Regel bleiben die Patienten durchschnittlich sieben Wochen im tagesklinischen Behandlungssetting. Das Angebot des „LVR-Behandlungszentrums für seelische Gesundheit Mettmann“ wird durch eine Psychiatrische Institutsambulanz vervollständigt, in der auch Sprechstunden angeboten werden. Dieses Angebot ist bereits angelaufen und findet nach Terminvereinbarung in Interimsräumlichkeiten des EVK Mettmann statt. Informationen: www.klinik-langenfeld.lvr.de.

Mit dem Bau der neuen Klinik, der voraussichtlich circa 7 Millionen Euro kosten wird, erweitert sich auch das Areal rund um das EVK Mettmann zu einem Zentrum für die somatische und psychiatrische Gesundheitsversorgung.

„Wir freuen uns, dass wir neben der somatischen Grund- und Regelversorgung in Zukunft auch starke Partner in der psychiatrischen Versorgung am Haus haben. Es soll natürlich auch eine Kooperation und eine Vernetzung der örtlich gegebenen Infrastruktur geben. Das könnte beispielsweise die Versorgung der LVR-Tagesklinik durch die Großküche des Krankenhauses oder auch die Erbringung von Laborleistungen durch das EVK für die Tagesklinik sein,“ erklärt Jessica Llerandi Pulido, Geschäftsführerin des EVK Mettmann.

Die LVR-Tagesklinik wird auf zwei Etagen errichtet und verfügt in Zukunft über 30 Behandlungsplätze. Schwerpunkte des Behandlungsangebotes sind individuell auf die Patienten zugeschnittene psychiatrische, psychotherapeutische und rehabilitative Angebote als integratives Gesamtkonzept.

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