Energetische Sanierung „Was hier passiert ist, hat Vorbildcharakter“

Mettmann · An der Teichstraße haben die Wohnungseigentümer von drei Hochhäusern umfangreiche Maßnahmen zur energetischen Sanierung beschlossen und umsetzen lassen. Die Ziele: CO2-Ausstoß senken, Kosten sparen und das Image der Wohnanlage verbessern.

Bürgermeisterin Sandra Pietschmann lässt sich von Dirk Muth, dem Technischen Leiter der Hausverwaltung (2. v. r.), Björn Büth, Geschäftsführer der Hausverwaltung (r.), Rolf Caspar, Agnes Ingenpaß und Irina Meier (v. l. / alle Beiratsmitglieder) die Arbeiten, die an den Häusern durchgeführt wurden, erklären.

Bürgermeisterin Sandra Pietschmann lässt sich von Dirk Muth, dem Technischen Leiter der Hausverwaltung (2. v. r.), Björn Büth, Geschäftsführer der Hausverwaltung (r.), Rolf Caspar, Agnes Ingenpaß und Irina Meier (v. l. / alle Beiratsmitglieder) die Arbeiten, die an den Häusern durchgeführt wurden, erklären.

Foto: Kreisstadt Mettmann

„Hier ist das ganz große Rad gedreht worden. Kompliment, dass alle Eigentümer mitgezogen und einer energetischen Sanierung

zugestimmt haben“, sagt Peter H. Weitzmann. Er ist einer der vielen Bewohner der großen Wohnanlage mit drei Hochhäusern an der Teichstraße und Am Anger, die froh sind, dass inzwischen bis auf kleinere Restarbeiten alles erledigt ist. Von Mitte September des vergangenen Jahres bis in den Dezember hinein dauerte es nur, bis der größte Teil der umfangreichen Maßnahmen abgeschlossen war. „Weihnachten sollte niemand in einer Baustelle sitzen“, sagt Beiratsmitglied Rolf Caspar.

Das Ergebnis der millionenschweren energetischen Sanierung stellten Rolf Caspar, Agnes Ingenpaß, Irina Meier und Peter Weitzman, allesamt Mitglieder des Eigentümerbeirats sowie Björn Büth, Geschäftsführer der Hausverwaltung, und Dirk Muth, Technischer Leiter der Hausverwaltung, Bürgermeisterin Sandra Pietschmann vor. „Was hier passiert ist, hat Vorbildcharakter für andere Wohn- und Hauseigentümer“, sagte sie und zeigte sich nicht nur vom Umfang, sondern auch von der Geschwindigkeit, mit der die Maßnahmen ausgeführt wurden, beeindruckt.

Bevor die ersten Handwerker anrückten, mussten der Eigentümerbeirat und die Hausverwaltung viel Überzeugungsarbeit leisten. Dass schließlich die Mehrheit der Eigentümer einwilligte, hat die Beiratsmitglieder genauso wie die Hausverwaltung überrascht. Je nach Größe der Wohnung betrug der Eigenanteil für einen Wohnungsbesitzer immerhin bis zu 22.000 Euro. „Einige musste ihren Anteil finanzieren lassen“, so Irina Meier, die Vorsitzende des Eigentümerbeirats.

453 alte Fenster mit Holzrahmen wurde durch moderne dreifachverglaste Fensterelemente ersetzt, die alte, asbestbelastete Fassadendämmung wurde durch eine zeitgemäße Dämmung ersetzt und darüber hinaus wurden die Dachränder der Häuser und die Balkonkanten ertüchtigt. Für diese Maßnahmen haben die Eigentümer – die staatliche Förderung in Höhe von 20 Prozent eingerechnet – mehr als 3,5 Millionen Euro investiert. „Es war die größte Einzelinvestition seit Bezug der Häuser in den 1970er-Jahren“, erklärte Weitzmann.

Mit der energetischen Sanierung, die natürlich helfen soll, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und Kosten zu senken, wollten die Wohnungseigentümer auch zeigen, „dass unsere gemeinsame Wohnanlage besser ist als ihr Ruf“, so Weitzmann. 25 Prozent der insgesamt 181 Wohnungen werden von den Eigentümern bewohnt, der Rest ist vermietet. Die energetische Sanierung wurde bis ins kleineste Detail akribisch genau dokumentiert. So geht aus dem Bericht unter anderem hervor, dass an rund 100 Tagen, an denen zeitweise mehr als 50 Arbeiter gleichzeitig auf der Baustelle waren, insgesamt 687 Tonnen Baumaterial bewegt wurden, unter anderem mit einem Spezialkran, der alte Fassadenteile aus bis zu 26 Meter Höhe herunterbringen und neues Material hoch transportieren musste. So seien täglich rund

6870 Kilogramm nicht nur bewegt, sondern auch fachmännisch entsorgt, eingebaut beziehungsweise verarbeitet worden. „Rund 800.000 Euro gibt es an staatlichen Fördermitteln“, erklärte Hausverwaltungs-Geschäftsführer Büth. Dass die Fördermittel bislang nur sehr schleppend fließen, wurmt ihn. Deshalb sei sogar eine Zwischenfinanzierung nötig gewesen. In der Wohnanlage, in der laut Weitzmann 1,5 Prozent der Mettmanner Bevölkerung lebt, wird von drei Hausmeistern (eine Stelle ist aktuell frei, dafür wird noch jemand gesucht) und fünf Putzkräften, die als Mini-Jobber arbeiten, betreut.

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