Stichwahl in Mettmann „Ihr dürft noch mal ran“

Mettmann · Mettmann hat gewählt, aber noch ist das Rennen um das Amt des Bürgermeisters nicht gelaufen. Am übernächsten Wochenende kommt es zwischen Amtsinhaber Thomas Dinkelmann und Sandra Pietschmann zur Stichwahl.

 Sandra Pietschmann schaffte aus dem Stand heraus über 40 Prozent und geht nun mit Amtsinhaber Thomas Dinkelmann in die Stichwahl.

Sandra Pietschmann schaffte aus dem Stand heraus über 40 Prozent und geht nun mit Amtsinhaber Thomas Dinkelmann in die Stichwahl.

Foto: Ira Kaltenegger

Viele hatten schon im Vorfeld der Wahl damit gerechnet, dass es nicht mit einem Urnengang getan sein würde. Tatsächlich gelang es keinem der vier Bewerber um den Posten des Bürgermeisters in Mettmann, mehr als die Hälfte der abgegebenen Stimmen auf sich zu versammeln. Die parteilose Sandra Pietschmann (unterstützt von CDU und SPD) hatte allerdings mit 41,3 Prozent die Nase vorn.

Am Sonntag, 27. September, kommt es nun zur Stichwahl zwischen ihr und Amtsinhaber Thomas Dinkelmann, der 27,61 Prozent der Stimmen erhielt. Nils Lessing von den Grünen landete mit 18,3 Prozent auf Platz drei und Andrea Metz von der FDP erhielt 13 Prozent. Thomas Dinkelmann machte nach der Wahl kein Hehl aus seiner Enttäuschung: „Ich hatte mehr erwartet“, sagte er im Gespräch mit dem Schaufenster Mettmann. Mit einer Erklärung für das Ergebnis tut er sich schwer. „Wir rätseln hier selbst noch herum.“ Sicherlich spiele die Parteiverbundenheit eine gewisse Rolle. Auch sei es eventuell nicht gut genug gelungen herauszustellen, was er in seiner bisherigen Amtszeit für Mettmann geleistet habe. Diesen Fokus will Dinkelmann mit seinem Team in den nächsten anderthalb Wochen verstärkt setzen. „Ich brenne für die Stadt“, so der Bürgermeister, „und ich bin es meinen Wählern schuldig zu kämpfen.“

Indessen herrscht eitel Freude bei Sandra Pietschmann und ihrem Team: „Ein großartiges Ergebnis“, sagt die Geschäftsführerin von me-sport, „mit diesem Rückhalt gehe ich gestärkt und mit gutem Gefühl in die Stichwahl.“ Die anderthalb Wochen bis dahin möchte sie nutzen, um mit Menschen in der Stadt zu sprechen und sie zu motivieren, am 27. September noch einmal abzustimmen. Ihre Botschaft: „Ihr dürft noch einmal ran.“

Nils Lessing von den Grünen betrachtet den Wahlausgang mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Im Kampf um das Bürgermeisteramt langte es nur für den dritten Platz, doch dafür wurde seine Partei mit 21.94 Prozent zur drittstärksten Kraft in Mettmann. „Wir haben gejubelt“, erzählt Lessing, „an uns Grünen kommt man nun bei wichtigen Entscheidungen für die Stadt nicht mehr vorbei.“

Ebenfalls zufrieden mit dem Wahlergebnis zeigte sich auch Andrea Metz von der FDP, deren Partei mit 12,3 Prozent der Stimmen hinter den Grünen und weit vor der AfD mit 5,7 Prozent rangiert. „Das ist ein Riesenerfolg“, so die Liberale, „wir sind der beste Ortsverein im Kreis, wir haben wirklich Grund zum Feiern.“ Mit Sorge allerdings sieht sie die Wahlbeteiligung von gerade mal 53,4 Prozent: „Dass fast jeder zweite nicht von seinem Stimmrecht Gebrauch macht, ist sehr schade.“

Einen schönen Erfolg verbuchte die Wählergemeinschaft Zur Sache! ME, die zum ersten Mal angetreten war und gleich auf Anhieb 10.9 Prozent holte. Gründungsmitglied Andreas Konrad findet das „bemerkenswert, dass wir das in dieser kurzen Zeit geschafft haben.“ Nun müsse man sehen, dass man diesem Votum auch gerecht werde.

Mehr zur Wahl auf den Seiten 2 und 11

(dir)
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