Die Feuerwehr Mettmann wird 150 Jahre alt

Mettmann · Wer heutzutage den Notruf 112 wählt, kann davon ausgehen, dass ihm innerhalb kürzester Zeit geholfen wird. Dabei ist es völlig unerheblich, ob medizinische oder technische Hilfe verlangt oder ein Schadenfeuer zu bekämpfen ist.

Die Feuerwehr Mettmann wird 150 Jahre alt
Foto: Feuerwehr Mettmann

Die Feuerwehr und der Rettungsdienst stehen 24 Stunden, 7 Tage in der Woche parat. So auch in Mettmann. Für viele ein selbstverständlicher Standard - doch das war sicherlich nicht immer so.

Dem Archiv der Stadt Mettmann ist zu entnehmen, dass es bis zum Frühjahr 1869 jedem Bürger frei überlassen war bei Bränden zur Hilfe zu eilen. Dadurch fehlte es jedoch an jeglicher Übung und Erfahrung sowie an einer geeigneten Leitung. Dies führte zu zahlreichen Klagen und Beschwerden. Am 27. Juli 1869 kam es infolgedessen zur Gründung einer Bürgerfeuerwehr und kurze Zeit später bildete sich parallel dazu auch eine Turnerfeuerwehr. Somit ist die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Mettmann eine der frühen Feuerwehrgründungen in dieser Region.

Mitte 1871 wurden dann beide freiwillige Feuerwehren zusammengelegt und in die "Freiwillige Feuerwehr" umbenannt. Im Rahmen dieser Zusammenlegung wurden auch zwei Pferdewagen mit Handdruckspritzen angeschafft. F.W. Zassenhaus stiftete der Wehr 1872 in Anerkennung für ihren Einsatz beim Brand seiner Häuser eine Fahne. Dieses besondere "Schmuckstück" kann auch heute noch im Treppenraum der Feuer- und Rettungswache bestaunt werden. Die erste mechanische Leiter mit einer Steighöhe von 14 Metern wurde 1893 angeschafft und der erste Steigerturm 1895 erbaut. Die nächste größere Errungenschaft war die Übernahme eines Fahrzeuges von der Werkfeuerwehr Wagner und Engel mit einer verbauten Pumpe, die bereits 1500 Liter pro Minute leisten konnte. Der erste Krankenwagen wurde ca. 1938 in Dienst genommen.

Dieser kurze geschichtliche Abriss zeigt, dass man sich in Mettmann bereits vor 150 Jahren die ersten Gedanken zum geregelten Brandschutz gemacht hat. Der Weg zu einer organisierten, strukturierten und leistungsfähigen Gefahrenabwehr war jedoch noch weit. Heute besteht die Mettmanner Wehr aus gut 150 Frauen und Männern, die es sich zur haupt- und ehrenamtlichen Aufgabe gemacht haben, in Not Geratenen zu helfen, Brände zu löschen und kameradschaftliche Traditionen zu pflegen. Unterstützt werden sie bei ihrer Aufgabenwahrnehmung durch einen modernen Fahrzeug- und Gerätepark.

Das Jubiläumsjahr nimmt die Freiwillige Feuerwehr Mettmann zum Anlass, um gemeinsam mit allen kleinen und großen Bürgern der Kreisstadt, allen Feuerwehrinteressierten und den Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung zu feiern.

Dazu sind im Verlauf des Jahres verschiedene Veranstaltungen geplant: Los geht es mit einem gemeinsamen Gottesdienst und anschließender Fahrzeugweihe am 24.02.2019. Am Karnevalszug am 02.03.2019 beteiligt sich die Feuerwehr mit einem Karnevalswagen und einer Fußtruppe. Bei hoffentlich trockenem und milderem Wetter kann die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr bei einer großen Schauübung am Mehrgenerationenhaus am 25.05.2019 bestaunt werden. Am 22. Juni werden die ersten Mettmanner Firefighter Games, ein sportliches Highlight mit hoffentlich vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der gesamten Feuerwehrwelt des Kreises Mettmann rund um die Königshof-Galerie ausgetragen. Die engagierten Feuerwehrangehörigen freuen sich auf unzählige anfeuernde Gäste. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, sich über eine ehrenamtliche Mitgliedschaft oder aber auch über einen beruflichen Einstieg bei Feuerwehr und Rettungsdienst zu informieren. Am selben Tag findet ab 20 Uhr der FireAbend im GoldenK satt. Das zweite Halbjahr startet mit einem Tag der offenen Tür am 14. September rund um die Feuer- und Rettungswache an der Laubacher Straße. Der Abschluss des Jubiläumsjahres wird mit einem offiziellen Festakt mit geladenen Gästen am 23. November in der Neandertalhalle begangen.

Genauere Angaben zu den einzelnen Veranstaltungen können auf der Homepage der Feuerwehr (www.feuerwehr-mettmann.de) nachgelesen werden.

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