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Kinderkunst im Kunsthaus Mettmann: „Das Malen wird leider zu wenig gefördert“

Kinderkunst im Kunsthaus Mettmann : „Das Malen wird leider zu wenig gefördert“

Bereits zum zweiten Mal stellten die Kinder der Malschule Kunstflug in den Räumen des Kunsthauses Mettmann an der Mühlenstraße aus.

Die sechs bis 12-jährigen Nachwuchstalente lieferten in der zweitägigen Ausstellung einen Querschnitt ihres Könnens und stellten sich mit ganz unterschiedlichen Werken der breiten Öffentlichkeit vor.

„Eine Ausstellung ist spannend und aufregend“, so die achtjährige Sophie. Derzeit besucht sie die dritte Klasse und nimmt einmal in der Woche am außergewöhnlichen Kunstunterricht der Malschule Kunstflug teil. „Wir erlernen verschiedene Techniken. Malen mit Bleistift, Acryl und fertigen sogar Skulpturen an.“

Dass die Kinder eine andere Sicht auf das Malen haben als Erwachsene, viel in Gemeinschaft angefertigt wird und der Spaß an erster Stelle steht, ist für die Dozentin Mary Quack klar. „Die Kinder können mit der Malerei ihre Kleinmotorik fördern. Oft geht der Besuch der Malschule mit dem Erlernen eines Instrumentes einher. Diese beiden Komponenten ergänzen sich sehr gut.“

Die Freundinnen Lotta, Julia, Anna, Kiara, Jette und Matilda haben sich gemeinsam für den großen Ausstellungstag einen musikbegleiteten Tanz überlegt, den sie mit in Farbe getränkten Socken auf einer großen Leinwand vorführen. „Die Kinder wissen selbst nicht, was am Ende für ein Kunstwerk entsteht. Das Bild entsteht durch die Melodie und den Tanz“, erklärt Mary Quack das Tanzprojekt.

In den Bildern Emotionen zu verarbeiten und Gefühle auszudrücken, ist ein Grund für Feline (8), regelmäßig zum Farbkasten zu greifen. „Wenn ich mal traurig bin und male, geht es mir danach wieder gut“, verrät die Schülerin, die von ihrer Kunstlehrerin als echtes Talent bezeichnet wird. Eben solche Ausnahmetalente zu entdecken, diese zu fördern und die Lust an der Malerei zu wecken, ist das Ziel von Mary Quack. „Ich trete dann mit den Eltern in Kontakt, um diese über das Talent ihres Kindes zu informieren.“

Überhaupt werde das Malen viel wenig daheim gefördert. „Kinder malen gerne experimentell, lassen sich auf verschiedene Techniken ein und entwickeln ganz eigene Ideen“, so die Dozentin. Auch Gemeinschaftsprojekte, wie groß gestaltete Plakate und Themenbilder, gehören zum Unterrichtsinhalt der nach Alter gestaffelten Gruppen. Sogar das Ergebnis der Auseinandersetzung mit Werken von Piet Mondrian und James Rizzi ließen sich in den Räumen des Kunsthauses finden. „Für die Kinder bedeutet diese Ausstellung eine große Anerkennung ihrer Arbeit und ich bin sehr froh, dass wir zum wiederholten Male diese Möglichkeit bekommen haben“, so Mary Quack.

Info: Die Malschule Kunstflug ist in den Räumen der Astrid Lindgren Grundschule beheimatet und bietet derzeit 25 Kindern in zwei Gruppen eine künstlerische Heimat.

(TB)