Neuer Leiter der Wirtschaftsförderung heißt Stephan Reichstein Der Blick von außen ist zunächst gefragt

Mettmann · Vorige Woche wurde er den Fraktionen vorgestellt, gestern war dann die Presse an der Reihe. Stephan Reichstein ist der neue Stabstellenleiter für Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung.

 Stephan Reichstein und Bürgermeister Thomas Dinkelmann während der Vorstellungspressekonferenz im Rathaus.

Stephan Reichstein und Bürgermeister Thomas Dinkelmann während der Vorstellungspressekonferenz im Rathaus.

Foto: Schaufenster Mettmann/Felix Förster

Der Nachfolger von Wolfgang Karp, der im Februar in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet wurde, ist der Wunschkandidat von Bürgermeister Thomas Dinkelmann. „Stephan Reichstein ist ein erfahrener Experte, von dem ich mir auch im Bereich des Stadtmarketings einiges verspreche“, sagte der Bürgermeister bei der Vorstellung im Rathaus. Dinkelmann betonte die ganzheitliche Ausrichtung des neuen Leiters. „Wir verstehen die Wirtschaftsförderung und das Stadtmarketing als zwei Seiten derselben Medaille“, so Dinkelmann. „Veranstaltungen und der Tourismus sind für eine Stadt wie Mettmann, die größere Einnahmen durch die Einkommenssteuer und nicht die Gewerbesteuer generiert, enorm wichtig.“

Bereits eine Woche zuvor hatten die Vorsitzenden aller Ratsfraktionen die Gelegenheit, den neuen Stabsstellenleiter kennenzulernen. "Es ist sehr wichtig, dass die Besetzung einer so wichtigen Stelle auch von der Politik mitgetragen wird", betonte Dinkelmann seine Vorgehensweise.

Stephan Reichstein, der am 1. Juli seinen neuen Job antritt, feiert einen Tag später, am 2. Juli, seinen 53. Geburtstag. Er ist gebürtiger Düsseldorfer, in Hilden aufgewachsen und zum Gymnasium gegangen, bevor es für ihn und seine Familie zurück in die Landeshauptstadt ging. Nach dem Abitur war er Zeitsoldat in München, bevor er sich im Medizin- und Jurastudium versuchte. Nach diversen Berater- und Mediationstätigkeiten war er in der Stadtverwaltung in Rommerskirchen im Rhein-Kreis Neuss tätig. Dort war er unter anderem für Einzelhandelsansiedlungen zuständig. Nach einem abgeschlossenen Master-Studiengang in Standort- und Regionalmanagement zog er mit seiner Frau und den beiden Söhnen, die heute 24 und 25 Jahre alt sind, ins schwäbische Esslingen, das sich im „Speckgürtel“ von Stuttgart befindet und große Konzerne wie Daimler, Eberspächer, Hengstenberg und Festo beheimatet. Dort leitete er das Büro für Wirtschaftsförderung.

Die erfolgreiche Zeit in der schwäbischen Idylle endete für ihn dann jedoch etwas abrupt, worüber er ganz offen spricht. „Sie können es ja googlen“, so Reichstein augenzwinkernd. Die Gründung einer eigenen Immobilienfirma neben seinem Beruf in der Verwaltung war dem Bürgermeister Esslingens ein Dorn im Auge, woraufhin die Kündigung folgte. „Das Arbeitsgericht hat mir zwar später Recht gegeben, doch das Vertrauensverhältnis war gestört.“ Es schloss sich die Selbständigkeit als Berater und die Vorstandsarbeit im Kolping-Bildungswerk an, bevor Stephan Reichstein die Ausschreibung in Mettmann sah. „Das passte wunderbar, denn meine Frau und ich wollten unbedingt zurück in die Heimat.“

Mit Mettmann hatte er zwar bisher nur als Hildener und Solinger Handballspieler direkten Kontakt, doch er hat vieles über die Stadt durch die hiesige Presse erfahren und ist durchaus angetan. „Hier passiert viel und die Mettmanner sind sehr diskussionsfreudig.“ Über die baulichen Gegebenheiten der Innenstadt fällt Reichstein ein positives Urteil. „Das sieht hier für einen Externen gut aus und vielleicht besser als für den Mettmanner selbst.“ Genau diesen „Blick von außen“ schätzt auch der Bürgermeister. „Herr Reichstein hat einen unbelasteten Blick, das ist sehr hilfreich. Seine Analysen sind wichtig für unsere weiteren Schritte.“

Reichstein freut sich auf seine neue Aufgabe. "Ich freue mich insbesondere darauf, mit den Bürgern sowie allen beteiligten Akteuren aus Wirtschaft und Politik ins Gespräch zu kommen, Ideen zu entwickeln und neue Projekte auf den Weg zu bringen.“ Die Bürgerbeteiligung sei ihm dabei extrem wichtig. „Da hat mir Stuttgart 21 Beispiele gezeigt wie es nicht laufen sollte.“

(FF)
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