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Am Island erlebten die Anwohner ihren persönlichen Blackout: Acht Stunden ohne Strom

Am Island erlebten die Anwohner ihren persönlichen Blackout : Acht Stunden ohne Strom

Wie man einen ganzen Tag lang ohne Strom zurechtkommt, konnten die Anwohner Am Island jetzt erfahren.

Am 25. März stellten viele Bewohner der Häuser Am Island verwundert fest, dass einige Haushaltsgeräte oder Deckenlampen nicht funktionierten. Beim zuständigen Notdienst klingelte das Telefon an diesem Samstagmorgen häufig. "Darf ich das Gespräch abkürzen? Ihre Nachbarn haben das gleiche Problem. Westnetz ist schon vor Ort", erklärte der Elektriker geduldig jedem Anrufer. Kurze Zeit später war der Strom in der Straße dann komplett weg. Selbst Telefonate waren nur über Mobiltelefone möglich. Da Am Island das 400-Volt-Niederspannungskabel betroffen war, das direkt mit den Hausanschlüssen verbunden ist, kam eine Umschaltung auf andere Kabel nicht in Frage, war von Westnetz zu erfahren.

An diesem Samstagmorgen trafen sich die Nachbarn häufiger als gewöhnlich. Zur Untätigkeit verdammt, weil Staubsauger, Waschmaschine, Kaffeemaschine und Co. nicht genutzt werden konnten, erkundigten sie sich unter einander oder bei den Westnetz-Mitarbeitern, wo der Fehler liegt und wie lange es dauert, die Störung zu beheben. Die erste Prognose lautete vier bis fünf Stunden, dass sie sich am Ende acht Stunden gedulden mussten, ahnte von den Anwohnern da noch keiner.

Westnetz setze ein übliches Verfahren zur Fehlersuche ein. Dabei wird ein Kabelmesswagen an den Verteilerkasten vor Ort angeschlossen, um zunächst Widerstandsmessungen durchzuführen, die einen Rückschluss auf den Zustand des unterirdischen Kabels zulassen. Daraus leiten sich dann die weiteren Verfahren ab. Im nächsten Schritt erzeugt ein Techniker mit einem Impulsgenerator elektrische Impulse, die in das Kabel gesendet werden. Diese Signale werden reflektiert und erzeugen an der Fehlerstelle ein Echosignal, durch dessen Auswertung sich die Entfernung zur Fehlerstelle relativ genau bestimmen lässt. Die wird dann in die Kabelpläne eingetragen, um den Ort des Fehlers einzugrenzen. Anschließend sendet man einen Impuls auf das defekte Kabel, der an der Fehlerstelle einen 'knallenden Überschlag‘ erzeugt. Ein Mitarbeiter geht die Kabelstrecke mit einem Bodenschallmikrofon ab, das die Geräusche in einen Kopfhörer überträgt. Die so exakt identifizierte Fehlerstelle markiert er am Boden. Anschließend werden Tiefbauer und Kabelmonteure tätig, um den Schaden zu reparieren.

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Mittags war es dann Am Island soweit und die Nachbarn schöpften Hoffnung. Zu früh, wie sich nach kurzer Zeit herausstellte. Es gab gleich mehrere Fehler. Während rund sechs Westnetz-Mitarbeiter an der Fehlersuche arbeiteten und die Tiefbauer bereitstanden, um weitere Kabelstellen frei zulegen, sorgte sich ein Anwohner um das Überleben seiner Fische im Aquarium, während andere 'nur‘ überlegten, ob das Gefriergut die Stunden ohne weitere Kühlung übersteht oder ob man den Samstagabend wohl im Dunkeln verbringt. Insgesamt drei Kabelstellen wurden freigelegt. Kurz bevor die Sonne endgültig am Horizont verschwand, hatten die Westnetz-Mitarbeiter es geschafft. Die Lichter Am Island gingen wieder an. "Unsere Helden des Tages sind die Mitarbeiter von Westnetz und die Tiefbauer, die den ganzen Tag fieberhaft daran gearbeitet haben, unser Wochenende zu retten", schrieb eine Anwohnerin in einem Facebook-Kommentar.

Restarbeiten wurden noch am Montag ausgeführt. "Wie es zu dieser Fehlerhäufung kommen konnte, wird jetzt im Nachgang noch bei uns untersucht", teilte Judith Meuter von Westnetz mit.

(Schaufenser Mettmann/RG)