Der 14. Weinsommer ist auch ein Abschied. Jens-Christian Holtgreve, der einst die Veranstaltung aus der Taufe hob und sie mit seinem Engagement als Organisator zum Erfolg führte, hat die Verantwortung an Florian Peters übergeben. Holtgreve lebt seit mittlerweile fünf Jahren in Kassel, „das machte die Organisation nicht gerade leichter“, erzählt er am Telefon. Natürlich steht er noch zur Verfügung, wenn sein Rat benötigt wird, immerhin hat er viel Herzblut in den Weinsommer fließen lassen, hat vor vielen Jahren die Winzer für die Veranstaltung begeistert, die zum größten Teil bis heute teilnehmen und hat einen zweiten Fokus auf das Bühnenprogramm gelegt. Das Publikum dankte es ihm mit nachhaltiger Treue. „Der Weinsommer ist eigentlich zum Selbstläufer geworden“, sagt er, „die Leute lieben die Veranstaltung. Und ich bin wirklich froh, dass ich sie in guten Händen weiß.“
In der Tat übernimmt mit Florian Peters der Mann, der auch für die Organisation des Blotschenmarktes verantwortlich zeichnet. Ihm zur Seite steht Bettina Barth, die schon in der Vergangenheit maßgeblich zum Gelingen des Weinsommers beigetragen hat. An Erfahrung und Expertise herrscht also auch nach der Ära Holtgreve kein Mangel. Einschneidende Veränderungen im Ablauf und im Angebot hat das Publikum nicht zu erwarten, das erfolgreiche Konzept wird weitergeführt, jedoch mit einer etwas stärkeren Gewichtung auf den geselligen Teil. „Wir wollen sozusagen Back to Basics“, sagt Florian Peters, „dafür haben wir das Bühnenprogramm ein wenig reduziert.“ Im Mittelpunkt stehen einmal mehr die Winzer und ihre Erzeugnisse. Wie gewohnt, verwandelt sich zum 14. Weinsommer der Marktplatz rund um die alte Lambertuskirche in eine riesige Weinlaube. Neun Weingüter aus verschiedenen Anbaugebieten Deutschlands sind in Mettmann zu Gast. Ein Cocktail- und Bier-Stand ist selbstverständlich auch vorhanden.
Das kulinarische Angebot lockt mit Flammlachs, Flammkuchen-Variationen, allerlei Gegrilltem, süßen Crêpes und herzhaften Galettes sowie leckeren Käsespezialitäten. Das Bühnenprogramm präsentiert sich vielleicht reduziert, aber hochwertig: Am Freitagabend, 4. Juli, wird der „Teufel am Klavier“ Sascha Klaar den Weinsommer musikalisch eröffnen und mit seiner powervollen Show für Mitsing-Stimmung sorgen. Am Samstagabend kann sich das Publikum auf PushUp feat. Regi Jenning freuen. Seit mehr als 15 Jahren ist die Band aus Bochum nun tief im Westen unterwegs, um gute Laune mit handgemachter Funk-, Soul- und Popmusik zu verbreiten. Am letzten Weinsommertag wird zunächst mit einer öffentlichen Weinprobe der „Rosé des Weinsommers“ gekürt. Danach findet ein Platzkonzert des beliebten Stadtorchesters Mettmann statt, das mit seinem modernen Repertoire die Zuschauer immer wieder begeistert. Einer Fortsetzung der Erfolgsgeschichte „Weinsommer“ steht also nichts im Wege.
Ob Florian Peters sie auch in Zukunft weiterschreiben wird, steht übrigens noch nicht fest. „Ich könnte mir das schon vorstellen“, sagt er. „Wir warten jetzt erst mal diese Veranstaltung ab, bewerten das gemeinsam im Vorstand von Mettmann Impulse und fällen dann eine Entscheidung.“
Derweil freut sich Jens-Christian Holtgreve auf den ersten Weinsommer, den er „nur“ als Gast erleben wird. „Ich glaube, ich werde eine ziemlich entspannte Zeit haben. Allerdings auch mit ein wenig Wehmut.“
