Ombudschaft Ein wichtiger Baustein in der Jugendhilfe

Mettmann · Die Stadt Mettmann hat einen Kooperationsvertrag mit der Ombudschaft Jugendhilfe NRW unterschrieben. Kinder, Jugendliche und Eltern bekommen damit einen kompetenten Ansprechpartner, wenn sie sich unfair behandelt fühlen.

Jugendamtsleiter Stephan Paas (links), Bürgermeisterin Sandra Pietschmann und Reiner Massow von der Ombudschaft Jugendhilfe NRW unterschreiben ihre Kooperationsvereinbarung.

Jugendamtsleiter Stephan Paas (links), Bürgermeisterin Sandra Pietschmann und Reiner Massow von der Ombudschaft Jugendhilfe NRW unterschreiben ihre Kooperationsvereinbarung.

Foto: D. Herrmann

„Ich bin von zu Hause abgehauen. Mein Vater will, dass ich zurückkomme. Das will ich nicht. Was soll ich tun?“ Mit diesem Problem  wandte sich ein 16-jähriges Mädchen an  die Ombudschaft Jugendhilfe NRW und fand dort ein offenes Ohr und zielführende Hilfe. Oft sind es aber auch kleinere Nöte, mit denen sich Betroffene an die unabhängige Beratungs- und Beschwerdestelle mit Sitz in Wuppertal wenden. Grundsätzlich gilt: Wer Jugendhilfe wünscht oder bereits erhält und sich unfair behandelt fühlt, findet hier Unterstützung. Davon sollen künftig auch Betroffene in Mettmann profitieren. Die Stadt unterschrieb jüngst einen Kooperationsvertrag mit der Ombudschaft. „Das ist nicht nur ein formaler Akt“, betont Beigeordneter Marko Sucic, „sondern ein wichtiger Baustein in der Jugendhilfe der Stadt Mettmann.“

Mit der Zusammenarbeit werde eine Beteiligungs- und Beschwerdekultur im Jugendamt Mettmann verbindlich etabliert. Kindern und Jugendlichen soll aufgezeigt werden, dass sie Machtgefällen nicht hilflos ausgeliefert sind, dass sie sagen dürfen, was sie stört. Dabei sei es wichtig, möglichst frühzeitig tätig zu werden, sagt Jugendamtsleiter Stephan Paas. „Am besten schon dann, wenn sich Probleme anbahnen und sich noch nicht verfestigt haben.“

Rund 360 Fälle sind allein in diesem Jahr bereits an die Ombudschaft NRW herangetragen worden. Oftmals habe sich dabei mangelhafte Kommunikation als entscheidender Faktor herausgestellt. „Wir sorgen dafür, dass sich alle Beteiligten an einen Tisch setzen und miteinander sprechen“, sagt Reiner Massow, Geschäftsführer der Ombudschaft, „in den meisten Angelegenheiten finden wir dann gemeinsam eine gute Lösung.“ In Mettmann wendet sich das Angebot an rund 250 Familien, die vom Jugendamt beraten werden. Darüber hinaus sind aber auch all jene angesprochen, die Betreuung in Einrichtungen der Stadt in Anspruch nehmen, also beispielsweise Kindergartenkinder. Wer sich  nicht angemessen behandelt fühlt, darf und sollte dies bei der Ombudschaft vortragen. Reiner Massow: „Wir informieren, beraten und finden Lösungen.“

Erreichbar ist die Ombudschaft Jugendhilfe NRW montags bis freitags telefonisch unter 0202/29536776 und per E-Mail unter team@ombudschaft-nrw.de

Die Ombudschaft Jugendhilfe NRW  sucht noch Mitarbeiter,  die über entsprechende Berufserfahrung  verfügen sollten. Interessenten können sich bei der Stadtverwaltung Mettmann melden.

Weitere Infos zur Ombudschaft gibt es im Internet unter www.ombudschaft-nrw.de

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