Raus aus der Tabuzone

Darminkontinenz (Stuhlhalte-Schwäche) ist für viele Betroffene ein Tabuthema.Menschen, die ihren Stuhlgang nicht mehr kontrollieren können, reden nicht gerne über ihr Leiden, oft nicht einmal mit ihrem Arzt.

Betroffene müssen oft vielfach am Tag zur Toilette oder müssen Vorlagen tragen. Sie richten manchmal ihr ganzes Leben danach aus. In Deutschland leiden etwa 2 bis 18 Prozent der erwachsenen Männer und Frauen an einer Stuhlhalteschwäche.
Darminkontinenz kann viele Ursachen haben. Wenn die Nerven und Muskeln im Bereich des Enddarms nicht mehr richtig funktionieren, kommt es zu unwillkürlichen Stuhlentleerungen. Auch Veränderungen durch Hämorrhoiden, ein Vorfall der Darmschleimhaut oder des Enddarms sowie verletzungs- und altersbedingte Schwächen können zu einer Stuhlhalteschwäche führen.
Auch ohne Operation lassen sich mit konservativen Therapiemethoden langfristig erstaunliche Erfolge erzielen. Regelmäßiges Training der beteiligten Muskeln ist dabei Grundvoraussetzung. "In fortgeschrittenen Fällen müssen geeignete operative Maßnahmen erwogen werden" erklärt Prof. Dr. med. Hans-Jörg Krämling, Chefarzt der Chirurgischen Klinik am Evangelischen Krankenhaus.

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