Initiative sucht per Anzeige nach einem Bürgermeisterkandidaten „Es gibt Handlungsbedarf“

Mettmann · Mettmanner Bürger haben sich zusammen getan, um einen Bürgermeisterkandidaten zu suchen. In einer Stellenausschreibung, die Sie in der aktuellen Ausgabe des Schaufenster Mettmann auf Seite 5 finden, heißt es „Bürgermeister/in gesucht“.

 Petra Grenzstein und Friedhelm Kückels erhoffen sich durch ihre Anzeige „eine echte Alternative zum jetzigen Bürgermeister“.

Petra Grenzstein und Friedhelm Kückels erhoffen sich durch ihre Anzeige „eine echte Alternative zum jetzigen Bürgermeister“.

Foto: Schaufenster Mettmann/Felix Förster

Die Anzeige ist schon seit mehreren Wochen geplant und sollte eigentlich mit einem Knall alle Mettmanner überraschen. Doch wie es häufig so ist, wenn viele Menschen über etwas sprechen, gibt es undichte Stellen. Und so wurde der Inhalt der Anzeige bekannt, bevor sie letztendlich erscheinen konnte. „Sicherlich ist das nicht ideal, wir können es allerdings nicht ändern und haben ehrlicherweise auch damit gerechnet, dass es raus kommt“, sagen Friedhelm Kückels und Petra Grenzstein, zwei der Initiatoren der Aktion.

Sie möchten stellvertretend für ihre Mitstreiter die Motivation hinter der Aktion erläutern. „Es gärt schon länger, doch der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat, war das Verhalten des Bürgermeisters rund um die Demonstration des ’III. Weges’“, sagt Kückels.

Die Idee zu der Anzeige entstand auf der Gegendemo „Mettmann ist bunt“, die eine Woche nach dem Aufmarsch der Extremisten am 23. März stattfand. In einem spontanen Treffen nach der Demo setzte sich die Gruppe zusammen, ganz unverbindlich. „Wir wussten nur, dass etwas passieren muss“, so Kückels. „Dabei hielten wir es für sinnvoll, keinen einzelnen Kritikpunkt am Bürgermeister herauszupicken, sondern die vielen Anlässe zu bündeln“, sagt der Steuerberater. „Dass das so hohe Wellen geschlagen hat, ist zwar gut, doch eigentlich sprechen wir bei den Anforderungen an ’unseren’ Bürgermeister von Selbstverständlichkeiten“, sagt Petra Grenzstein, die eine „kritische Auseinandersetzung“ mit Thomas Dinkelmann für zwingend notwendig hält.

„Nach dreieinhalb Jahren liegt da so viel im Argen und das sage ich als Bürgerin, die ihn damals gewählt hat. Ich bin einfach enttäuscht.“ Wichtige Termine würden nicht besetzt, von der angekündigten Bürgernähe und Transparenz könnte laut Petra Grenzstein keine Rede sein.

Friedhelm Kückels seinserseits erhofft sich, dass die Politik den Ball aufnimmt und sich auf einen gemeinsamen Kandidaten einigt. „Es kam jetzt der Vorwurf auf, wir würden aus Eigentinteresse handeln. Was soll das heißen? Die Initiatoren der Anzeige haben ganz unterschiedliche Beweggründe. Uns eint lediglich die Auffassung, dass sich jetzt etwas ändern muss“, sagt Friedhelm Kückels, der hofft, dass die Anzeige eine offene Diskussion anstößt. „Es muss jetzt ein gemeinsamer Kandidat der Parteien und der kritischen Bevölkerung her, der sich durchsetzen kann. Dadurch, dass die Stichwahl wegfällt, ist es wichtig, dass dieser stark genug ist, den Wechsel herbeizuführen. Da sind auch die Ratsfraktionen gefordert.“

Dabei wird auch Kückels weiter Gespräche führen. So wie er es bereits getan hat. „Ich bin auch in der Politik auf offene Ohren gestoßen. Unsere Gespräche gehen definitiv weiter.“ Mettmann und seine Bürger dürfen gespannt sein...

(FF)
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