Sparkassen-Schließungen in Erkrath, Mettmann und Wülfrath Das Handy ist die Filiale der Zukunft
Erkrath/Mettmann · Die Kreissparkasse Düsseldorf wird fünf ihrer wegen Corona vorsorglich geschlossenen Filialen in Erkrath, Mettmann und Wülfrath als Selbstbedienungs(SB)-Standorte fortführen. Die Mitarbeitenden verstärken bereits andere Filialen vor Ort. Zudem arbeitet die Sparkasse an einer Erweiterung ihrer digitalen Service-Angebote, die in den letzten Jahren stetig an Kundenzuspruch gewonnen haben.
64000 Girokonto gehören zur Kreissparkasse Düsseldorf. 61 Prozent der Kunden nutzen Online-Banking und rund 20000 Kunden machen dies über die Sparkassen-App. So weit die Zahlen. Seit März sind fünf Filialen in Erkrath, Mettmann und Wülfrath aufgrund der Corona-Pandemie bereits geschlossen. Die Kunden werden seitdem in anderen Filialen beraten oder nutzen verstärkt digitale Angebote. Nach sorgfältiger Abwägung hat die Kreissparkasse sich nun entschlossen, die fünf Standorte nicht wiederzueröffnen und nun als SB-Filialen fortzuführen. „Die Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen“, betont Christoph Wintgen, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Düsseldorf. „Wir sehen aber, dass unsere Kunden sich in den letzten sieben Monaten gut auf die neue Situation eingestellt haben.“
Auszahlungen am Automaten, das Ziehen von Kontoauszügen und der Zugang zu gemieteten Safes nach Terminvereinbarung sind zudem weiterhin möglich. Thomas Döring (Gebietsleiter Mettmann/Erkrath) erklärt: „Zuletzt hatten wir im Schnitt 27 Kunden pro Tag in unserer Fililale an der Bergstraße zu verbuchen und noch nicht mal eine Beratung pro Tag. Dafür stehen aber dann in der Regel bis zu vier Mitarbeiter parat.“ Eine Rechnung, die am Ende wirtschaftlich einfach nicht tragbar ist. Letztlich ist es aber auch so, dass viele Menschen ihr Handy kaum noch aus der Hand legen und vieles, unter anderem auch ihre Bankgeschäfte, von ihren mobilien Geräten ausführen. Das Handy ist die Bankfiliale der Zukunft - dem kann sich auch der Kreis Mettmann nicht verschließen. Mit elf Filialen bleibt ein starkes Filialnetz jedoch auch zukünftig Kennzeichen der Kreissparkasse. „Corona hat die Anforderungen an das Filialgeschäft weiter verändert“, resümiert Wintgens Vorstandskollege, Prof. Dr. Svend Reuse. „Selbst Kunden, die früher das Online-Banking gemieden haben, erledigen mittlerweile viele Bankgeschäfte am Computer oder iPad von zu Hause aus.“ Was man noch vor einem Jahr nicht für möglich gehalten habe, sei nun gelebte Praxis: „Die Menschen setzen verstärkt bei ihren Einkäufen auf ihre SparkassenCard oder das Smartphone, weil es schnell und vor allem hygienischer ist.“
Der wachsenden Nachfrage nach Online-Angeboten will die Sparkasse bald mit einem erweiterten digitalen Beratungsservice nachkommen. Im nächsten Frühjahr wird ein digitales Beratungs-Center eingeführt. Damit können Kunden zukünftig persönliche Beratungsgespräche mit ihrem Kundenberater vom eigenen Computer, Tablet oder Smartphone aus per Videochat führen. Außerdem können Anträge am Bildschirm durchgegangen oder Formulare gemeinsam ausgefüllt werden.
Ebenfalls stärker gefragt ist die Direkt-Filiale der Kreissparkasse Düsseldorf: Etwa 80 Prozent der früher mit einem Filialbesuch verbundenen Serviceaufträge und Anliegen ließen sich telefonisch oder per E-Mail erledigen. „Unser zehnköpfiges Team ist montags bis freitags von 8 bis 19 Uhr erreichbar und hilft unseren Kunden von der Kontostandsabfrage über die Dauerauftragsänderung bis zur Bestellung einer Kreditkarte“, bietet Reuse an. Die telefonischen und digitalen Angebote sollen die Services der Filialen ergänzen. „Bei allen Angeboten bleibt die persönliche und kompetente Beratung Kern unseres Angebots. Wir sind für die Menschen da – ob mit unserem flächendeckenden Filialnetz, per Telefon oder digitalen Kanälen“, betont Wintgen.
Folgende Standorte werden zu
SB-Filialen:
Erkrath: Bergstraße
Professor-Sudhoff-Straße
Mettmann: Eidamshauser Straße
Florastraße
Wülfrath: Fliethe
