Die Bürgerinitiative kämpft weiter für den Erhalt der Realschule „Behauptungen der Grünen halten nicht stand“

Mettmann · Die Bürgerinitiative kämpft weiter für den Erhalt der Realschule. Nachdem die Grünen zuletzt noch einmal darauf hingewiesen haben, dass eine Weiterführung des Instituts zusätzlich zur Gesamtschule zu hohe Kosten verursachen würde, hält die Initiative dagegen.

 Dr. Helmut Peick von der Initiative zum Erhalt der Realschule.

Dr. Helmut Peick von der Initiative zum Erhalt der Realschule.

Foto: D. Herrmann

Die Mettmanner Grünen sind nicht der Meinung, dass der Erhalt der Realschule der Stadt zum Vorteil gereicht. Das hat die Partei zuletzt in einer ausführlichen Pressemitteilung bekräftigt. Zu teuer sei diese Variante und das bei einer geringen Nachfrage. Ganz anders sieht das die Bürgerinitiative, die für den Erhalt der Realschule kämpft. Die Behauptungen der Grünen hielten einer sachlichen Überprüfung nicht stand, heißt es in einer Pressemitteilung von Dr. Helmut Peick, Mitglied der Bürgerinitiative. Zum Kostenfaktor erläutert Dr. Peick, die Darstellung der Grünen basiere auf der von der Verwaltung vorgelegten Kostenschätzung.

In dieser würden die Kosten einer vierzügigen und einer sechszügigen Gesamtschule den Kosten einer Kombination aus vierzügiger Gesamtschule und vierzügiger Realschule gegenüber gestellt mit dem Ergebnis, dass die letzte Variante die teuerste sei. Aber, so Dr. Peick, eben diese Variante decke als einzige den tatsächlichen langfristigen Bedarf ab. Zum Vergleich müsse deshalb eine achtzügige Gesamtschule herangezogen werden. Und die sei mit 65,5 Millionen Euro nicht so viel günstiger als die Kombinationslösung, die nach Dr. Peicks Darstellung mit 66 Millionen Euro zu Buche schlagen würde. Bei den Folgekosten würde der Mehraufwand pro Jahr circa 30.000 Euro ausmachen. Von deutlich höheren Kosten könne hier keine Rede sein.

Auch hinsichtlich des Bedarfs kommt die Bürgerinitiative zu einem anderen Ergebnis als die Grünen. Die Darstellung der Fraktion basiere auf  Zahlen der Frage 3 der Elternbefragung. Tatsächlich hätten bei der Frage, an welcher Schule die Eltern ihr Kind anmelden würden, falls es keine Gesamtschule gibt, lediglich 13 die Realschule angegeben, allerdings 75 eines der Mettmanner Gymnasien. Angesichts des Bestrebens der Eltern, ihren Kindern einen möglichst hohen Einstieg in das System weiterführender Schulen zu ermöglichen, sei das Ergebnis dieser offenen Frage nach der „Wunschschule“ nicht verwunderlich, meint Dr. Helmut Peick. Es sage aber nichts über den tatsächlichen Bedarf unter Berücksichtigung des Leistungsstandes der Schüler aus, denn es sei kaum davon auszugehen, dass 85 Prozent des Jahrgangs über eine Gymnasialqualifikation verfügen würden.

Was Grüne und die Gesamtschulinitiative außerdem geflissentlich verschweigen würden, sei die Tatsache, dass die Rücklaufquote zu dieser Frage nur 27 Prozent betragen habe. Für eine statistisch valide Aussage sei aber eine Hochrechnung auf die Grundgesamtheit von 329 Stimmberechtigten  erforderlich und die Berücksichtigung der Tatsache, dass der Anteil auswärtiger Schüler traditionell hoch sei. Im vergangenen Jahr habe es 25 Anmeldungen gegeben. Unter Anwendung einer Hochrechnung und Einbeziehung auswärtiger Schüler wäre – wenn man die Problematik der „Wunschschulwahl außer Betracht lasse - aus der Zahl in der Elternbefragung eine Anmeldung von 73 Schülern abzuleiten. Die Zahl 13, die von den Grünen zu Grunde gelegt wurde, entbehre demnach jeder Grundlage.

(dir)
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