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Bouncerball - Das Spiel mit Suchtfaktor

Bouncerball - Das Spiel mit Suchtfaktor

Auf den ersten Blick wirkt die Sportart Bouncerball befremdlich. Mit Schlägern, die an übergroße Wattestäbchen erinnern, müssen die Spieler einen leichten Plastikball in das gegnerische Tor befördern.

"Die Sportart ist in Deutschland noch recht unbekannt", verrät Andreas, der seit Jahren festes Teammitglied der Blaulicht Bouncer des Polizei Sportvereins Mettmann ist. Was es mit dieser, aus den Niederlanden stammenden Sportart, auf sich hat, haben wir in einem Selbstversuch getestet.

Schnell wird klar: Schwer ist es nicht, Bouncerball zu spielen. Viele Regeln gibt es bei der rasanten Sportart nicht. "Mit Hand und Fuß zu spielen ist nur dem Torwart erlaubt. Ansonsten muss der Schläge benutzt werden", erklärt Micha den insgesamt drei Neulingen (inklusive mir), die in der Turnhalle am Berufskolleg Koenneckestraße zum ersten Mal am Training teilnehmen, die wenigen Grundregeln. Hallendecke, Wände und Banden dürfen mitbespielt werden. Ein "Aus" gibt es nicht. Nach einer kurzen Aufwärmphase geht es auch schon los. Rund zehn Minuten dauert ein Spiel. Warum so kurz? Das wird sich in den folgenden rund eineinhalb Stunden von selbst erklären.

Ein Torwart und fünf Feldspieler bilden eine Mannschaft. Nachdem der Ball im Spiel ist, wird alles daran gesetzt, diesen in die richtige Richtung zu befördern. Mit den leichten Plastikschlägern mit Schaustoffaufsatz wird der Ball geschlagen, aber auch um den Gegner herummanövriert. Ein bisschen erinnert das Spiel an eine Mischung aus Hockey, Handball und Tennis. Was sofort auffällt, Frauen und Männer spielen in den gemischten Mannschaften zusammen. "Das hat gleich mehrere Vorteile", erklärt Geschäftsführerin Meryem. "Man kann als Paar gemeinsam einer Sportart nachgehen und hat mit Frauen im Team Vorteile bei Turnieren." Spaß und vor allen Dingen das Miteinander steht allerdings an erster Stelle. Wenn ein Tor fällt, freut sich die gesamte Mannschaft. Konkurrenzdenken oder Einzelspielgehabe hat auf dem Platz keinerlei Daseinsberechtigung. Auch außerhalb der Turnhalle pflegen die Blaulichtbouncer ein freundschaftliches Verhältnis. "Im Sommer unternehmen wir manchmal sportliche Aktivitäten zusammen. Zu Weihnachten wird gewichtelt", berichtet Lisa, die seit knapp fünf Jahren beinah jeden Sonntag am Training teilnimmt. Dieses findet übrigens stets in der Zeit von 17.30 bis 19.30 Uhr statt.

Doch weiter im Spiel. Ein Blick auf die Uhr verrät, dass gerade einmal fünf Minuten der ersten Spielrunde rum sind. Wegen des hohen Tempos, der steten Aufmerksamkeit und der Kraft, die man zum Laufen und Schlagen aufwenden muss, sind die Konditionsgrenzen bei uns schnell erreicht. "Deshalb geht ein Spiel auch in der Regel nur zehn Minuten. Die Geschwindigkeit hält man nicht länger aus", erklärt das Team.

Viermal im Jahr versuchen die Blaulichtbouncer, die eine von insgesamt vier Abteilungen des PSV Mettmann darstellen, an Turnieren teilzunehmen. Da sie im Kreis Mettmann die einzige bekannte Mannschaft sind, müssen für Turniertage jedoch mitunter einige Kilometer in Angriff genommen werden.

Gespielt werden kann Bouncerball übrigens in nahezu jedem Alter. "Unser jüngstes Mitglied ist 19 Jahre jung, das älteste Mitglied steckt in den Vierzigern", sagt Andreas, der sich sicher ist, auch unsportliche Neulinge schnell auf den richtigen Kurs zu bringen. "Die meisten Teammitglieder machen nebenher keinen anderen Sport und kommen mit den Anforderungen super klar."

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Das Wichtigste ist jedoch: Dabei sein ist alles! Und diese lockere und freundliche Einstellung haben sie alle gemeinsam: Die Mettmanner Blaulichtbouncer.

Info: Seit 2011 existiert die Bouncerball- Abteilung beim PSV Mettmann. Interessierte können an den Trainingseinheiten, die jeweils sonntags in der Zeit von 17.30-19.30 Uhr in der Sporthalle Koenneckestraße 25 stattfinden, teilnehmen. Eine Jahresmitgliedschaft kostet 84 Euro. Paare und Jugendliche erhalten Vergünstigungen.

Hier geht es zur Bilderstrecke: Bouncerball - Ein Spiel, das süchtig macht

(Schaufenster Mettmann/TB)