Säuglinge vor Überwärmung schützen

Kreis · Der Winter steht vor der Tür. Mützchen, Deckchen und vielleicht noch ein kuscheliger Pullover? Bei diesen Temperaturen sind viele Eltern unsicher, wie sie ihre Babys am besten vor der Kälte schützen.

Säuglinge vor Überwärmung schützen
Foto: Helios

Ein Experte gibt Tipps.

Neugeborene können ihre Körpertemperatur nicht so gut regulieren wie Erwachsene, unter anderem weil der Kreislauf damit beschäftigt ist, alle Organe mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen. "Im Allgemeinen wird die Gefahr einer Unterkühlung für einen Säugling überschätzt, das Kind viel zu warm eingehüllt, und die viel größere Gefahr einer Überwärmung wird verkannt", sagt Stephan Ganz, Oberarzt der Klinik für Frauenheilkunde am HELIOS Klinikum Niederberg, der die Sorgen der Eltern kennt. "Wir sehen im Winter viele Mütter, die ihre Babys selbst bei zweistelligen Plusgraden sehr winterlich einkleiden. Auch nachts werden Babys häufig viel zu warm eingepackt. Ein fataler Fehler", weiß der Mediziner.

Neben Schwindel, Übelkeit und Erschöpfung droht bei Übersitzung nämlich noch eine weitere Gefahr: der plötzliche Kindstod. Eine Ursache für das "Sudden Death Syndrome" (SIDS) konnten Mediziner bislang nicht finden, zahlreiche Risikofaktoren sind inzwischen jedoch bekannt. Gefährlich sind zum Beispiel weiche Kissen und große Kuscheltiere im Kinderbett, sowie zu warme Kleidung.

"Die Temperatur des Kindes können Sie am besten am Nacken oder zwischen den Schulterblättern am Rücken des Kindes fühlen", sagt Stephan Ganz. Eine Zimmertemperatur von 16 bis 18 Grad zum Schlafen, ein eigenes Gitterbettchen, die Rückenlage als Schlafposition, keine Bauch- und Seitenlage und der in der Größe passende Schlafsack ohne zusätzliche Bettdecke verringern die Gefahr der Überwärmung. "Im Gegensatz dazu steigern die Bauchlage, Felle oder Kunststofffolie als Unterlage, Decken oder anderes, unter das das Kind mit seinem Kopf geraten kann oder was seine Nase bedecken kann, die Gefahr der Überwärmung und gefährden die freie Atmung", erklärt er weiter.

Unter dem Motto "Sicherer Schlaf" gibt es bei den HELIOS Kliniken GmbH eine konzernweite Aufklärungskampagne zur Vermeidung des plötzlichen Kindstodes. Im Vordergrund stehen dabei sieben Regeln, mit denen Eltern das Risiko für ihr Kind deutlich mindern können.

Sieben Regeln für Babys sicheren Schlaf

· Legen Sie Ihr Baby im ersten Jahr immer in Rückenlage zum Schlafen.

· Lassen Sie es im Schlafsack schlafen.

· Lassen Sie Ihr Baby rauchfrei aufwachsen.

· Betten Sie Ihr Baby auf eine feste Unterlage.

· Schützen Sie Ihr Baby vor Überwärmung. Verzichten Sie auf Mützchen oder gar Handschuhe, wenn Sie es schlafen legen.

· Legen Sie es in ein eigenes Gitterbettchen, das in Ihrem Schlafzimmer steht.

(Schaufenster Mettmann)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Mückenplage im Anflug
Apotheken in Mettmann, Ratingen und Velbert beraten, wie man sich schützt, im Notfall handelt und welche Medikamente helfen Mückenplage im Anflug
Aus dem Ressort