Stadt: „Sicherheitsgründe entscheidend“ Recyclinghof bleibt dicht

Mettmann · Die Stadtverwaltung hat entschieden, den Recyclinghof „aus Sicherheitsgründen geschlossen zu halten“. AfD und Bürger hatten gefordert, das Areal für den Publikumsverkehr wieder zu öffnen.

 Der Mettmanner Baubetriebshof.

Der Mettmanner Baubetriebshof.

Foto: Stadt Mettmann

„Nach Ostern werde die Stadtverwaltung alternative, sichere Möglichkeiten der Grünschnittabfuhr prüfen“, so Angelika Dünnwald, Leiterin des städtischen Baubetriebshofs. Der Recyclinghof bleibe geschlossen. „Es geht nicht nur um die Sicherheit unserer Mitarbeiter, sondern auch um die Sicherheit der Bürger.“ Neben der Gefahr, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, befürchtet sie einen enormen Ansturm der Bürger auf den Recyclinghof, der sich nicht vernünftig steuern ließe. „Das genau ist in anderen Städten passiert, die daraufhin ihre Bau- und Recyclinghöfe geschlossen haben“, sagt Angelika Dünnwald. In der Vergangenheit sei der Andrang auf den Recyclinghof an der Hammerstraße bei schönem Wetter an ganz normalen Werktagen so groß gewesen, dass sich die Autos von der Zufahrt des Recyclinghofs bis zur Nordstraße zurückgestaut hätten. Angelika Dünnwald: „Der Verkehr war komplett blockiert.“ Mit einer Einfahrtbeschränkung von wenigen Fahrzeugen könnte dies Problem nicht gelöst werden, gibt sie zu bedenken. „Wir müssten auch mehr Personal einsetzen, um das steuern zu können.“

Selbst wenn nur Grünabfälle und Altpapier auf dem Recyclinghof abgegeben werden dürften, „wie wollen sie das den Bürgern vermitteln, die vor der Zufahrt stehen und beispielsweise auch ihren Elektroschrott los werden wollen. Die Diskussionen möchte ich meinen Mitarbeitern nicht zumuten. Abgesehen davon, dass in solchen Situationen der Mindestabstand nicht mehr eingehalten wird.“ Überlegungen, dezentral in der Stadt Container für Grünabfälle aufzustellen, seien aufgrund des Kontaktverbots verworfen worden. Denn an den Containern müsse ebenfalls mit einem enormen Andrang gerechnet werden.

Die Mitarbeiter des Recyclinghofs seien zudem aufgrund der aktuellen Situation auch mit anderen Aufgaben wie etwa für das Rechts- und Ordnungsamt (Rufbereitschaft) betraut. Wegen der Urlaubszeit und krankheitsbedingter Personalausfälle sei der Betrieb des Baubetriebshofs (Straßenreinigung, Müllabfuhr, Grünflächenpflege, Spielplatzkontrollen, etc.) zurzeit nur mit viel Improvisationstalent und einem hohem Organisationaufwand möglich. „Die Stadt bittet deshalb um Verständnis und bittet Gartenbesitzer, ihren Grünschnitt vorerst weiterhin über die Braune Tonne zu entsorgen und gegebenenfalls im Garten zwischenzulagern“, so Dünnwald.

Die AfD hatte darum gebeten, den Recyclinghof wieder zu öffnen, da die Bürger ansonsten nicht wüssten, wohin mit ihrem Abfall. „Die Öffnung des Mettmanner Recyclinghofs müsste mit entsprechenden Zugangsbeschränkungen (kontrollierte Zufahrt, Absperrung des Raums der Mitarbeiter etc.) ebenfalls möglich sein“, so der Sprecher, Günter Pollmann. „Der Platz selbst und die Zufahrt sind groß genug. Und selbst wenn in dieser Zeit aus Gründen der Kontaktvermeidung auf Einnahmen für ansonsten gebührenpflichtigen Abfall verzichtet werden sollte, wäre das für die Stadtkasse wohl besser verkraftbar, als später die Beseitigung wilder Müllkippen allerorten in der Stadt.“

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