Neue Kampagne katholischer Einrichtungen in Mettmann „Wir sind keine Bittsteller“

Mettmann · Mit einer Kampagne möchten die katholischen Einrichtungen im Kreis Mettmann auf den Wert ihrer Arbeit aufmerksam machen.

„Sozialausgaben sind Investitionen“, sagen Ralph Baumgarten und Hans-Werner Wolff.

Foto: Caritas

Die Angebote der katholischen Einrichtungen im Kreis Mettmann werden jährlich von über 115.000 Bürgerinnen und Bürger genutzt – von der Kita und offenen Ganztagsbetreuung bis hin zu Pflege, Beratung und Begleitung im Alter. Mit mehr als 2.500 Mitarbeitenden in fast 1.500 Vollzeitstellen zählen sie zu den größten Arbeitgebern der Region. Zusätzlich engagieren sich rund 1.250 Ehrenamtliche.

Diese Strukturen, sagt die Caritas, schaffen soziale Stabilität und wirtschaftlichen Nutzen. Sie entlasten Familien, verbessern Bildungschancen, fördern soziale Teilhabe und verhindern Vereinsamung. Gleichzeitig sichern sie Einkommen, stärken Kaufkraft, generieren Steuereinnahmen und vergeben Aufträge an lokale Betriebe. Jeder eingesetzte Euro erzeugt – laut Wirkungsanalyse der Bergischen Universität Wuppertal – einen gesellschaftlichen Mehrwert von bis zu 6,7 Euro. Die Bedeutung ihrer Arbeit möchte die Caritas stärker in den Fokus rücken. „Mit der Kampagne ‚Unersetzlich‘ wollen wir verdeutlichen, welch hohen gesellschaftlichen Wert die katholischen Einrichtungen im Kreis Mettmann haben“, betonen die Caritasvorstände Hans-Werner Wolff und Ralph Baumgarten. Die Verbände verstünden sich dabei „als verlässlicher und kompetenter Partner von Kommunen, Kreis und Politik – nicht als Bittsteller“. Die Vorstände machen zudem darauf aufmerksam, dass viele Träger weniger unter offenen Kürzungen leiden als unter seit Jahren eingefrorenen Finanzierungen. Steigende Löhne, höhere Mieten und Energiekosten könnten so zunehmend nicht mehr aufgefangen werden.

„Sozialausgaben sind Investitionen – sie zahlen sich für die Gesellschaft mehrfach aus“, ergänzt Baumgarten und verweist auf die Ergebnisse der Wirkungsanalyse: „Jeder Euro dient der Zukunft der Menschen.“

Hinter all dem stehen Menschen: Mitarbeitende, die täglich Verantwortung übernehmen. Ehrenamtliche, die Zeit schenken. Nutzerinnen und Nutzer, deren Leben durch die Einrichtungen neue Perspektiven erhält. Die Kampagne soll deshalb auch nach innen wirken: Die rund 2.600 Mitarbeitenden sollen sich als integraler Teil eines großen Ganzen verstehen, das tagtäglich zum Wohl der Menschen beiträgt. „Wir arbeiten sinnvoll, notwendig und verantwortungsbewusst – und gehen mit jedem Euro wirtschaftlich um“, betont Wolff.

Damit diese Infrastruktur bestehen bleibt, brauche es politische Verlässlichkeit. Die katholischen Einrichtungen fordern deshalb:

- Keine Kürzungen – soziale Grundversorgung muss gesichert bleiben.

- Stabile Finanzierung, damit Qualität, Innovation und Planungssicherheit gewährleistet sind.

- Anerkennung des sozialen Impacts – jeder öffentliche Euro erzeugt ein Vielfaches an Wert.

- Soziales als Standortfaktor begreifen, denn Investitionen in das Soziale stärken Wirtschaft und Zukunftsfähigkeit.

- Soziale Infrastruktur ist ein Gewinn für alle – und darf nicht dem Rotstift geopfert werden.

Weitere Informationen: www.unersetzlich-im-kreis-mettmann.de