Wie geht es weiter mit der Gesamtschule? Die FDP fordert in einem Antrag noch einmal die Überprüfung möglicher Standorte, also Borner Weg / Goethestraße und Auf dem Pfennig, im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit. Bürgermeister André Bär hat schon vor seiner Wahl betont, dass er für eine zeitliche Streckung der im Masterplan Schule vorgesehenen Maßnahmen sei.
Die Schulpflegschaft sieht diese Entwicklung kritisch. In einer von den Vorsitzenden Jan Roth und Julia van Boekhold unterzeichneten Stellungnahme bringt sie ihre Sorge um die Zukunft der Gesamtschule zum Ausdruck. Es gebe, so die Schulpflegschaft, eine klare Tendenz, den bereits beschlossenen Neubau der Gesamtschule infrage zu stellen. Dabei sei die Annahme, dass erneute Untersuchungen neue Erkenntnisse liefern würden schlicht falsch. Ein in der Vergangenheit erstelltes Gutachten sei schon zu einem eindeutigen Ergebnis gekommen: Demnach sei eine Sanierung im Bestand nicht nur schwierig, sondern unmöglich. Während der notwendigen Baumaßnahmen sei kein Unterricht im Gebäude realisierbar, folglich müsse die gesamte Schule für mehrere Jahre vollständig in Container ausgelagert werden.
Dies verursache immense Kosten, sei zudem nicht nachhaltig und pädagogisch wie organisatorisch untragbar. Der Neubau Auf dem Pfennig, so die Schulpflegschaft, habe sich als „wirtschaftlichste, pädagogisch sinnvollste und am besten umsetzbare Lösung“ erwiesen. Dies gelte nicht zuletzt auch im Hinblick auf den erweiterten Inklusionsanspruch, der am alten Standort nicht erfüllbar sei, während ein Neubau Auf dem Pfennig sämtlichen Anforderungen genügen würde. Die Elternpflegschaft macht darauf aufmerksam, dass ihrer Meinung nach der Begriff Wirtschaftlichkeit nicht nur auf reine Kostenbetrachtung reduziert werden dürfe, sondern immer das Verhältnis von Kosten und Nutzen mizudenken sei.
Zur Wirtschaftlichkeit gehörten demnach auch: Sicherung pädagogischer Qualität, soziale Nachhaltigkeit, Vermeidung künftiger Folgekosten durch Provisorien, Schaffung von Wohnraum und städtebaulichen Vorteilen. In ihrem Fazit betonen die Verfasser, dass in ihren Augen ein erneutes Aufrollen der bereits mehrfach geprüften Entscheidungsgrundlagen nicht zu besseren Ergebnissen führe, sondern zu zusätzlichen Verzögerungen, steigenden Baukosten und einem verlängerten Interimsbetrieb, der bereits heute enorme Belastungen verursache. Die Elternpflegeschaft der Gesamtschule appelliert abschließend an die Politik, den Masterplan konsequent umzusetzen, „zum Wohl unserer Kinder und zum Wohl unserer Stadt“.