1. Die Stadt

Mit Mut und Tatkraft

Mit Mut und Tatkraft

Im Oktober 2014 startete Nermin Ischebeck mit ihrer Bioland-Gärtnerei. Für den Erfolg galt es, Nischen zu finden und das ist ihr gelungen.

Als sie nach einem passenden Grundstück für einen Gärtnereibetrieb suchte, fand sie in Hephata Mettmann den passenden Kooperationspartner. Am Benninghofer Weg 78 wollte sie in erster Linie einen kleinbäuerlichen Betrieb aufziehen, der Biodiversität bietet und als Gegenstrom zur längst industriellen Lebensmittelerzeugung regional ökologisch wirtschaftet. Der Start war mit Risiko behaftet. Die meisten Bio-Höfe sind 20 Jahre alt und Nermin musste 'ihre Nische‘ finden. Zu Beginn hatte sie keinerlei Maschinen für die Arbeit. Den Trecker hat sie sich vom Golfclub ausgeliehen.

In den 3,5 ha Land steckt inzwischen viel Herzblut und eigener Hände Arbeit. 2016 startete die kreative Gärtnerin den Selbsterntegarten, in dem Interessierte auf einer Parzelle 25 verschiedene Gemüsekulturen, Kräuter und Blumen, die von Nermin vorgepflanzt werden, pflegen und später ernten können. Am 7. April ab 14 Uhr bietet sie am Benninghofer Weg eine Infoveranstaltung für die Selbsterntesaison 2018. Wer keine Zeit für eine eigene Parzelle hat, muss dennoch nicht auf Obst und Gemüse 'frisch vom Hof‘ verzichten. 2018 bietet Nermins Garten ein neues Stück Lebensqualität mit solidarischer Landwirtschaft, bei der die Teilnehmer für einen festen monatlichen Betrag regelmäßig frisch geerntetes Obst und Gemüse abholen können.

"Wenn es saisonbedingt gerade nichts zu ernten gibt, stehen Saft, Honig oder Eingelegtes aus eigener Produktion zur Abholung bereit." 40 Ernteanteile stehen für das erste Jahr zur Verfügung und die Interessenten kommen nicht nur aus Mettmann. Die Teilnehmer verpflichten sich jeweils für ein Jahr (April bis März des Folgejahrs) zur Abnahme. Ein Ernteanteil kostet monatlich 90 Euro und versorgt zwei bis drei Personen. Für Singlehaushalte stehen auch halbe Ernteanteile für 45 Euro pro Monat zur Verfügung. Jeder Teilnehmer leistet darüber hinaus einen Investitionsanteil in Höhe von 200 Euro, der zur Absicherung unvorhersehbarer Ausgaben, wie ein beschädigtes Gewächshaus oder ein defekter Trecker dienen. Wer im Folgejahr nicht mehr teilnehmen möchte, erhält die Investitionskosten zurück. Die Mitarbeit in der solidarischen Landwirtschaft beschränkt sich auf 15 Stunden im gesamten Jahr. Wer diesen Zeitaufwand nicht erbringen kann, kann die Stunden finanziell mit 12 Euro pro Stunde abgelten.

Seit Mai 2017 ist Nermins Garten nach den Richtlinien des Bioland Verbandes bio-zertifiziert. Inzwischen hat sich Nermin Ischebeck hier bei uns einen guten Ruf erarbeitet. Eine lokale Biobäckerei gehört ebenso zu ihren Geschäftspartnern, wie das Landgut Höhne, mit dem sie einen Pflanzplan angelegt hat. Sie sorgt für Kräuter und Salate, die dort frisch nach der Ernte in die Küche und auf die Teller der Gäste kommen. Dass Nermin Ischebeck auch noch Imkerin ist, sei hier nur am Rande erwähnt. Für Freunde der Imkerei bietet sie ab April regelmäßig Schnupperkurse.

(Schaufenster Mettmann/RG)